Ben ist 14 Jahre alt und geht in die 9. Klasse der Challenger Early College High School. Er hatte sich selbst dafür entschieden, dass er nicht auf die "normale" High School gehen möchte, sondern hat diese Mischung aus High School und College gewählt.
Wenn man es ganz einfach erklären will, kann man sagen, dass diese Schule schwerer ist als die normale High School und trotzdem (oder gerade deswegen) hat Ben diesen Weg gewählt. Ben wird in den 4 Jahren bei seinem Early College das machen, was die anderen Kids in 6 Jahren machen. An Ben's Schule dauert die Schulzeit genauso 4 Jahre wie an der High School, aber nach dieser Zeit hat man sowohl das High School Diploma als auch ein Associate Degree. Ein Associate Degree ist der Abschluss, den man nach den ersten beiden Jahren College bekommt.
Ben's Schule fängt morgens um 9 Uhr an und geht bis ca. 4:15pm. Seine Schule befindet sich mitten auf dem grossen Gelände des Community College in Hickory. Ben ist kein Langschläfer, aber er geniesst es morgens, dass er noch Zeit zum Lesen oder Musik hören hat, da er erst um 9 in der Schule sein muss.
Vorher wird natürlich gefrühstückt:
Ich fahre Ben zur Schule, die ca. 12 Minuten von uns entfernt ist. Er könnte auch mit einem Schulbus fahren, aber die Fahrerei ist etwas umständlich / zeitaufwändig. Er müsste morgens um halb 8 Uhr mit dem High School Bus zur High School in unserem Einzugsgebiet fahren und von dort aus werden die Kids aus den verschiedenen Bussen dann mit einem Bus zur Challenger gefahren. Nachmittags fahren die Busse dann von der Challenger direkt zu den Häusern der Kids nach Hause, tingeln dafür aber auch sehr lange durch die Gegend. Das liegt daran, dass die Kids aus einem riesigen Gebiet zu dieser Schule gehen.
Im Februar hatten wir viele sehr warme Tage, so auch am 16. Februar als Ben in Shorts und T-Shirt zur Schule ging:
Ben hat dieses Semester (= Halbjahr) drei Mal pro Woche zwei College Klassen und dann lasse ich ihn morgens direkt an einem der College Buildings raus:
An den anderen beiden Tagen hat er nur High School Klassen und die sind alle im Building der Challenger und ich lass ihn dort im "Drive Through" raus:
Nachmittags warte ich auf dem grossen Parkplatz auf Ben:
Ich geniesse diese Fahrten mit Ben immer, denn da führen wir oftmals interessante Gespräche 😊.
Wir hatten in der letzten Woche gleich mehrere Tage hintereinander immer wieder 23˚ / 24˚ C bei uns. Das war ganz nett, aber doch zu warm für diese Jahreszeit. Jetzt sind wir wieder zurück auf täglich ca. 15˚C.
Letztens war ich im Office der Schule und hatte Ben ein Shirt mit dem Logo der Schule gekauft und einen Magneten für das Auto. Hier in den USA ist es sehr üblich, dass man mit solchen Dingen zeigt, wo man hingeht und gleichzeitig macht auch die Schule selber etwas Gewinn aus dem Verkauf solcher Produkte:
Ben kommt meistens hungrig nach Hause. Er isst dann meistens einen Snack und abends essen wir dann gemeinsam Dinner zu Hause. Letztens hatte er solche Riesenerdbeeren aus Kalifornien als Snack:
Ben hat in der Schule auch bestimmte Zeiten, die "Study Hall" genannt werden. Dann sollen sie lernen, Hausaufgaben machen und können in die Klassen zu ihren Lehrern gehen und Fragen stellen oder sich nochmals etwas erklären lassen (das ist aber nur bei den High School Fächern so). Dadurch ist es so, dass Ben zu Hause meistens gar nicht mehr soooo viel für die Schule zu tun hat.
Die zwei Collegeklassen, die Ben dieses Semester hat, sind "Music Appreciation" und "Personal Health and Wellness". Bei diesen Klassen ist es wirklich so, dass in den Klassen ganz "normale" Studenten des Community College sind. Der 14-jährige Ben ist also mit Leuten zusammen, die meist so 18 - 20 Jahre alt sind. In einer Klasse meinte er "Mama, da ist eine Studentin, die ist bestimmt so 'alt' wie du".
Bei den College Klassen werde diese "Kinder" natürlich genau so behandelt wie alle anderen Studenten. Es gibt meist ein bestimmtes Datum, bis wann ein College Class Paper online eingereicht werden muss und da muss jeder selber schauen, dass er das auch macht. Wenn man aufs Early College geht, wird von diesen Schülern einfach viel mehr Pflichtbewusstsein und Verwantwortung erwartet. Ben bewegt sich frei zwischen seinem Schulgebäude und den Buildings, wo seine College Klassen sind und das ist in den normalen High Schools überhaupt nicht so.
Ben findet es überhaupt nicht schlimm, dass er schon jetzt College Klassen hat. Nur auf diese Art kann er in diesen Jahren auch seinen Associate Degree schaffen.
Die Abende zu Hause werden ganz entspannt verbracht. Es gilt aber diese Regel bei uns: An Schultagen wird kein Computer oder Xbox One gespielt. Dafür spielt Ben seit einer gewissen Zeit gerne Rummikub mit uns:
Das war mal so ein Einblick in Ben's Schulleben. Das Thema ist sehr komplex... Seine Schule ist ganz anders und genau das findet Ben so gut. Im Early College sind sie weniger als 400 Schüler in allen 4 Jahrgängen und das ist für unsere Verhältnisse eine kleine Schule, was wir sehr gut finden.
Es gibt nichts schöneres, wenn die Kinder gerne in die Schule gehen. Beneidenswert ist ja die Regel, wie man die Kids bei euch zur Schule bringt, bzw. absetzt. Ich muss mich jetzt nicht mehr über unseren Verkehr vor der Schule ärgern, denn Jonas geht nun schon lange alleine *zumglück*.
AntwortenLöschenEuere Temperaturen sind einfach nur klasse, wir haben es sehr frostig derzeit.
Die Zeit rennt nur so davon, wenn ich die Fotos vom "kleinen Ben" vor paar Jahren ansehe *lol*. Jonas hat nach den Sommerferien noch 3 Jahre, bis er sein Abi in der Tasche hat. Danach geht es zum Studium und die 3 Jahre werden auch wie im Fluge vergehen.
Du hast ein schönes Armband für dein Fitbit, Jonas hat es in grün :-)
Ja, unsere Kids werden zu schnell gross. Die Anfänge des Blogs zeigen wirklich noch einen sooooo kleinen Ben --- ich sehe so gerne zurück.
LöschenDas Fitbit-Armband mag ich super gerne. Ich trage mein Fitibit Tag und Nacht und ich denke, dass die vielen Löcher im Armband bestimmt auch gut als "Belüftungslöcher" im Sommer funktionieren ;-))). Ich mag das Material sehr gerne. Mein Armband vorher war aus dem gleichen Material, aber ohne diese vielen Löcher.
Der späte Schulbeginn ist meiner Meinung nach eine gute Sache und Dank Dir! kann Ben das GsD voll geniessen! Es ist ja schon wissenschaftlich bewiesen, dass es besser ist.
AntwortenLöschenBei uns wird nach den Sommerferien mit dem Bus getingelt, allerdings finde ich das jetzt nicht so schlimm, Mädchen brauchen ja auch Zeit um zu schwatzen in dem Alter ;)
Also die Erdbeeren hätten mir ein wenig Angst gemacht...
Und nein, wir hatten noch keine kurzen Hosen an, obwohl der Februar jetzt nicht soo kalt war, wir er hätte sein können.
Die Stickergeschichte finde ich gut, es schadet ja auch nicht, wenn man seine Schule als einen Ort ansieht, auf den man stolz ist, dann geht man da gleich viel lieber hin und fühlt sich dazugehörend, was doch recht wichtig ist.
400 Schüler finde ich klasse. Hier in Nordamerika gibt es ja sonst meist andere Dimensionen. Und ich war schon happy bei fünf Jahrgängen mit nur 900 Schülern ;)
Ja, der späte morgendliche Schulbeginn ist ganz nett für die Teenager ;-). Und so sind die Amerikaner: stolz auf die Schule, wo sie hingehen, stolz auf die Uni, wo sei studiert haben und stolz auf den State, wo sie herkommen usw. Wird immer gerne auf Sticker, Tshirts und Hoodies gezeigt.
LöschenJa, die geringe Schülerzahl an Ben's Schule ist ein grosses Plus. An der High School von unserem Wohngebiet, wo Ben eigentlich hingehen sollte, sind in den 4 Jahrgängen 1.025 Schüler.
Ich habe (aus Neugierde) gerade mal schnell nach der genauen Schülerzahl geschaut und es sind 368 Schüler an Ben's Schule. Ein Riesenunterschied zu der anderen High School.
LöschenIch bin der Meinung dass der spätere Schulbeginn sehr gut ist. Ben ist sehr zielorientiert und er weiss genau was er will. Er wird das schaffen. Ohne ihn persönlich zu kennen bin ich stolz auf ihn.
AntwortenLöschenDanke, Gabriele ;-)
LöschenDas ist wieder ein sehr interessantes Posting zum Alltag und dem Schulsystem in den USA. Vielen Dank dafür.
AntwortenLöschenDanke, Claus ;-)! Wir leben nun über 7 Jahre hier, aber lernen immer wieder neu dazu. Tamara ging zu einer normalen High School, da hatten wir andere erste Erfahrungen gemacht und bei Ben bei diesem Gemisch zwischen High School und College gibt es wieder ganz neue Sachen für uns Eltern zu lernen. Es bleibt auch für uns spannend, lach!
Löschen