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Montag, 11. September 2017

Deutschlandurlaub Teil 7 (Trier)

Am Sonntag, den 13. August haben wir wieder einen Ausflug gemacht. Es ging nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Trier wurde im Jahr 17 v. Chr. gegründet. Diesmal fuhren wir mit dem Auto von meinem Bruder. Mit dabei war meine Schwägerin, Schwester und ich. Die Fahrt dahin dauerte ca. 2,5 Stunden.

Mein Bruder und Schwägerin hatten die Kühlbox mit lauter leckeren Sachen gepackt und als wir in Trier ankamen, haben wir uns erst etwas gestärkt, bevor wir die Tour durch Trier starteten:


Gleich am Anfang trafen wir schon auf die imposante Porta Nigra, das am besten erhaltene Römertor nördlich der Alpen:


Die Porta Nigra stammt ungefähr aus der Zeit ca. 180 n. Chr.:



Und so sieht die Porta Nigra von "innen" (vom Stadtinneren) aus:


Man kommt vorbei am Dreikönigenhaus, einem frühgotischen Wohnhaus, das um 1230 als Wohnturm gebaut wurde. Damals mussten die Hauseigentümer sich noch selbst verteidigen und deswegen wurde der Wohnturm so gebaut, dass der Eingang auf der ersten Etage ist (siehe auf dem Foto die Tür unten rechts). Der Zugang war dann nur über eine Leiter oder Holztreppe möglich, die im Notfall hochgezogen werden konnte (im Erdgeschoss befindet sich heute ein Cafe):


Ich war auch hier wieder sehr beeindruckt von den vielen schönen alten Häusern und Cafes am Hauptmarkt:





Der Marktbrunnen / Petrusbrunnen mit dem Heiligen Petrus von 1595 (Renaissance):



Als nächstes kamen wir zum Dom (links im Foto) und zur Liebfrauenkirche (rechts im Foto), die unmittelbar nebeneinander stehen:


Der Trierer Dom ist die älteste Bischofskirche Deutschlands (aus dem frühen 4. Jh.):





Die Liebfrauenkirche ist die früheste gotische Kirche Deutschlands und wurde im 13. Jh. erbaut (ist UNESCO-Welterbe):




Zurück am schönen Hauptmarkt:


Auf dem Foto unten ist die Steipe zu sehen. Das ist das weisse Haus in der rechten Hälfte des Fotos. Die Steipe wurde 1483 nach 50-jähriger Bauzeit eingeweiht. Sie war das Repräsentationshaus für Stadtrat und Honorationen und verfügte über Gesellschaftsräume und Trinkstuben:


Die Löwen-Apotheke in Trier. Sie gilt als die älteste Apotheke in Deutschland und wurde 1241 das erste Mal urkundlich erwähnt:


Am Kornmarkt in der Altstadt von Trier befindet sich der Sankt Georgsbrunnen - einer der schönsten Rokokobrunnen Deutschlands. Er wurde 1750 bis 1751 erbaut:


Die Spitze des Brunnens ragt rund 11 Meter in die Höhe. Der Brunnen zeigt Darstellungen der Jahreszeiten und des Heiligen Georgs. Auf dem Foto bin ich mit meiner Schwester und Bruder (der auch Georg bzw. Gery heisst):


Als nächstes schauten wir uns die Konstantin-Basilika an. Dies war der Thronsaal Kaiser Konstantins und ist der größte Einzelraum, der aus der Antike überlebt hat.


Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Palastaula als erste protestantische Kirche im katholischen Trier genutzt:


Die Roemer wollten durch die Architektur Größe und Macht des Kaisers darstellen und das ist ihnen hier wirklich gut gelungen. Die riesige Halle ist so gross, dass ein 7-Sekunden-Nachhall auf die grosse Orgel antwortet:


Die Ausmasse der Basilika verblüffen auch noch im 21. Jh. Die "Aula Palatina" ist 27,2 m breit, 33 m hoch und 67 m lang - mit der vorgelagerten Eingangshalle sogar 75 m lang.

Direkt neben der Konstantin-Basilika befindet sich das Kurfürstliche Palais, das als einer der schönsten Rokoko-Paläste der Welt gilt:



Das Palais ist heute der Sitz der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und kann nicht von Innen besichtigt werden.

Der Palastgarten ist wunderschön angelegt:



Wir gingen um das Kurfürstliche Palais herum und entdeckten auf einer Seite noch ein Stück von der alten Stadtmauer:





Weiter ging es zu dem ca. 0,5 km entfernten römischem Amphitheater. Dieses wurde bereits 100 n. Chr. gebaut und hatte ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern.






Das Amphitheater liegt am Fusse des Petrisberges:


Das Amphitheater wurde noch bis Anfang des 5. Jh. genutzt und später im Mittelalter wurde es - wie zahlreiche andere Bauten - als Steinbruch zweckentfremdet.


Nach den vielen Eindrücken, die auf uns einwirkten, war es Zeit für eine Pause und die machten wir in einer Pizzeria in der Altstadt:


Als nächstes schauten wir uns die Trierer Römerbrücke an. Sie stellt den ältesten römischen Brückenbau nördlich der Alpen dar:


Wir wollten uns erst die römischen Kaiserthermen anschauen. Die Kaiserthermen gehörten zu den größten Badeanlagen des römischen Reiches. Als wir daran vorbeikamen, sahen wir, dass in der kompletten Anlage überall renoviert wurde und vieles abgedeckt schien.



Die Kaiserthermen waren zwar geöffnet, aber da man hier Eintritt bezahlen musste und wir dachten, dass es aufgrund der Renovierung zu viele Einschränkungen gäbe, haben wir darauf verzichtet.

Wir haben uns statt dessen entschieden, die Barbarathermen zu besichtigen. Sie entstanden im 2. Jh. n. Chr. Man geht über einen Besuchersteg, der quer über das Ruinenareal führt:



Zur Entstehungszeit hatten die Barbarathermen eine Größe von 172 x 240 m. Leider ist nicht mehr so viel von diesen prachtvollen Bauten zu erkennen, da auch dieses Bauwerk jahrhundertelang als Steinbruch diente. Aber auf 9 Infotafeln wird dem Besucher gut gezeigt, wie die Barbarathermen damals aussahen und wie dort alles funktionierte:


Dann kamen wir am Handwerkerbrunnen vorbei:


Der Handwerkerbrunnen ist ein beliebtes Wahrzeichen der Stadt Trier. Er wurde im Jahr 1984 von der Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft als Geschenk an die Stadt Trier übergeben anlässlich ihrer 2000-Jahrfeier.

Auf dem Brunnen sind insgesamt 36 Figuren angeordnet, die die verschiedenen Handwerksberufe darstellen:


Im unteren Bereich umläuft ein Spruch den Brunnen:

"Lehrling ist jedermann / Geselle ist wer was kann / Meister ist der was ersann"


Dann waren wir wieder zurück auf dem schönen Hauptmarkt:



Auf dem unteren Foto sieht man wieder rechts die Steipe und links davon ist das Rote Haus. Es gehörte dem Bäckeramtsmeisters und Domsekretär Johann Wilhelm Polch und wurde 1684 gebaut.

Auf dem Roten Haus befindet sich die lateinische Inschrift:
ANTE ROMAM TREVIRIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS. PERSTET ET ÆTERNA PACE FRVATVR. AMEN.
Diese Inschrift geht auf eine Sage zurück, dass Trier 1300 Jahre älter wäre als Rom.

Übersetzung der lateinischen Inschrift: Eher als Rom stand Trier eintausend und dreihundert Jahre.

Möge es weiter bestehen und sich ewigen Friedens erfreuen.


Diese Worte beziehen sich auf die sagenhafte Gründung der Stadt Trier durch Trebeta, einen legendären assyrischen Prinzen. Klingt auf jeden Fall spannend...


Noch ein kurzer Abstecher in die Judengasse, die in ein mittelalterliches Judenviertel führte, jetzt sind dort überwiegend Restaurants und Kneipen:



Das war unser Tag in Trier. Was für eine tolle Stadt mit unzähligen Sehenswürdigkeiten...

11 Kommentare:

  1. Jetzt hab ich richtig Heimweh. Ich komme urspruenglich aus Bernkastel-Kues was nur ca. 30 Minuten von Trier entfernt ist. Nach Trier sind wir aber immer zum shoppen gefahren und ich hab auch eine Zeitlang in Trier gearbeitet.

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    1. Awe, mein Mann hat mir den Heiratsantrag in Bernkastel-Kues gemacht :)

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    2. Da wundere ich mich überhaupt nicht, wenn du Heimweh bekommen hast. Trier ist wirklich eine tolle Stadt.

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  2. Das macht doch Lust auf Trier! Und zeigt mal wieder, dass es überall schöne Ecken gibt!

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    1. Ja, es gibt überall schöne Ecken, man muss sie sich nur anschauen wollen ;-).

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  3. Wir haben Trier oft auf unseren Wohnmobiltouren angesteuert - eine sehr schoene Stadt. Tolle Erinnerungen weckst Du mit Deinem Bericht! Danke.

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    1. Habe ich doch gerne gemacht, Tanja ;-). Der Ausflug nach Trier hat mir besonders gut gefallen, es gab dort so viel zu sehen und zu lernen.

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  4. Latein Excursion vor dem Abi....*hach lang ist es her! :)

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    1. Mit der Latein-Klasse nach Trier, das war sicher ein Spass ;-)))). Ich war damals mit der Abi-Abschlussfahrt (lang, lang ist's her) in Rom, Venedig und Florenz. Da unser begleitender Lehrer ein Religionslehrer war, war er besonders von den Kirchen dort begeistert und "schleppte" uns in jede Kirche hinein. Damals als 18-jährige war das ja nicht so das Gelbe vom Ei, lach! Memories... Heute liebe ich es, alte Kirchen zu besichtigen.

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  5. Ach was tolle Bilder....... Deutschland hat wunderschöne Eckchen. Ich möchte auch über die Jahre mit Jonas, schöne Städte besuchen. Er lebte ja nur 5 Jahre in DE. Je Älter man wird, desto kostbarer die Erinnerungen an früher ...... und es ist aufregend, wie man es aus der heutigen Sicht betrachtet. Finde ich sehr spannend :-)

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    1. Ja, Deutschland hat sehr viele schöne Ecken. Du aus Österreich hast dann auch das Glück, dass die Anreise nach D doch etwas kürzer ist, lach, wie für uns. Das ist eine gute Idee, mit Jonas noch dies und das zu erkunden!

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