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Montag, 25. November 2019

Ein Auto für Ben

Helmuth und Ben hatten sich schon ein paar Autos angeschaut, als ich noch in Georgia war. Als Helmuth am 1. Oktober von der Arbeit kam, sind wir zusammen zu einem Autohändler gefahren, bei dem sie ein Auto gesehen hatten, was das Richtige zu sein schien.

Wir schauten uns das Auto an und machten dann eine Probefahrt damit. Die Jungs hatten vor ein paar Tagen eine Probefahrt damit gemacht, aber sie wollten, dass wir alle drei zusammen entscheiden, ob wir es kaufen wollen oder nicht.


Wir entschieden, dass uns das Auto gut gefiel und wir es kaufen wollten. Dies war nur ein kleiner Autohändler und deswegen gingen die Preisverhandlungen relativ zügig, da wir mit dem Besitzer selber verhandelten. Wir wurden uns einig, füllten den Papierkram aus, bezahlten und fuhren mit einem für uns neuen Auto nach Hause.

Ben ist nun der stolze Besitzer von einem Toyota Camry Hybrid:



Der Junge war vor allem sehr happy, dass es ein Hybrid geworden ist. Er ist begeistert von den neueren Autotechnologien wie Hybrids und E-Cars. Wir hatten gar nicht extra nach einem Hybrid gesucht. Ben war dieses Auto bei dem Händler ins Auge gefallen und er mochte es sofort. Es gefiel ihm, wie es aussah, aber vor allem auch, dass es ein Hybrid ist.

So eine Entscheidung wie ein Autokauf ist immer eine grosse Sache und man (wir) überlegen da schon sehr genau, bevor wir so eine grosse Anschaffung tätigen. Man will sich sicher sein, dass man das Richtige gewählt hat und dass man viel und lange daran Freude hat. Am Anfang habe ich da immer noch so ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend und da sollte wirklich noch was kommen...

Am nächsten Morgen setzten wir uns mit Ben in sein Auto. Er startete den Motor, rollte aus der Einfahrt und sagte dann "Da sind einige Warnlichter auf dem Tacho an 😱!!" Das war ganz sicher nicht das, was ich hören wollte. Wir holten uns die Anleitung aus dem Handschuhfach heraus und schauten, was diese Warnlichter zu bedeuten hatten. Es waren mehrere Lichter an, unter anderem auch das ABS Licht und es stand "Check VSC System". Die Warnlichter hingen alle mit dieser einen Meldung zusammen, wie Ben auch schnell googelte. VSC = Vehicle Stability Control.


Mir war das nun zu unsicher und wir parkten sein Auto wieder in unserer Einfahrt und fuhren mit meinem Auto in die Schule. Als ich wieder zu Hause war, probierte ich es wieder und die Warnlichter waren alle verschwunden. Nachmittags fuhr ich mit seinem Auto zur Schule, um Ben abzuholen. Die Warnlichter waren aus, doch als Ben von dort losfuhr, gingen sie wieder an.

Ich telefonierte mit Helmuth und erklärte ihm die Lage. Helmuth wollte an dem Tag sowieso beim Händler nochmals vorbei, da er noch ein Papier abholen sollte und wollte ihn darauf ansprechen. Wir versprachen uns aber nicht viel davon, denn wenn man ein Auto kauft, unterschreibt man ein Papier, dass man das Auto "as is" kauft. Damit ist der Verkäufer schon aus dem Schneider.

Überraschenderweise zeigte sich der (mexikanische) Car Dealer aber sehr kulant. Er bot uns an, dass wir das Auto in die Werkstatt seines Vertrauens bringen und die würden das reparieren. Wir trauten der Sache nicht so ganz, dafür sind wir zu "misstrauisch deutsch", lach! Aber alles endete sehr gut für uns. Das Auto wurde repariert und wir mussten nichts dafür bezahlen.

Wir scheinen wirklich einen guten Autohändler erwischt zu haben. Er meinte, dass er natürlich möchte, dass alle Kunden zufrieden sind und nur Gutes über ihn sagen und ihn weiter empfehlen. Das können wir auf jeden Fall bestätigen. Dieser Autohändler gibt uns dazu 3 Monate bzw. 5000 Meilen Garantie auf Motor und Getriebe, was auch sehr ungewöhnlich ist für Gebrauchtwagen. Bei Gebrauchtwagen gibt es im Normalfall keine Garantien.

Ben ist begeistert über die Gas Mileage von seinem Auto und die Freunde in der Schule vergleichen den Spritverbrauch und sein Auto schneidet am besten ab. Der stolze Hybrid-Autobesitzer:


Es gab neue Fussmatten fuer den Toyota:



Am Wochenende bekam das Auto dann eine richtige "Pflegeeinheit" von Ben 😊. Er hat unter der Anleitung von Helmuth neue Scheibenwischer dran gemacht, das Auto gestaubsaugt und gewaschen:






Danach hat Ben mit uns dann eine Spritztour in seinem frisch geputzten und gewaschenen Auto gemacht - Life is good, denkt sich da Ben:

7 Kommentare:

  1. So, hab mal ein paar Beiträge aufholen müssen. Jetzt bin ich wieder aktuell im Blog.

    Da hat Ben ein schönes Auto, coole Farbe auch. Allerdings bin ich bzgl. Hybrid eher negativ eingestellt. Allgemein halte ich die Elektro-Mobilität in der Form, wie sie heute stattfindet, für alles andere als umweltfreundlich. Solange die Akkus auf Lithium-Ionen Basis funktionieren, kann Elektro-Mobilität meiner Meinung nach nicht die Lösung sein. Siehe dazu auch folgender Bericht, der vor einigen Monaten in der ARD lief:
    https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/kann-das-elektro-auto-die-umwelt-retten-video-102.html

    Wann verstehen die Menschen (sowohl Industrie als auch Politiker, aber auch die Autokäufer) endlich, dass Klimaschutz ein globales Problem ist! Es kann doch nicht sein, dass wir E-Autos kaufen, damit Umweltschutz propagieren, und sich halb Südamerika in eine Wüste verwandelt. Alle Welt regt sich auf, dass der Regenwald brennt. Aber ein paar hundert Kilometer südlich wandelt sich fruchtbarer Boden in eine Wüste, nur damit wir Lithium-Ionen Akkus en masse bauen können. Da stemme ich mich vehement dagegen.

    Vielleicht ist das hier ja die Lösung:
    https://www.diepresse.com/5646114/super-akku-aus-glas-macht-smartphones-explosionssicher

    Trotzdem freue ich mich für Ben. Er ist natürlich stolz auf sein erstes Auto. Und das erste Auto ist auch etwas Besonderes im Leben.

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    1. Ich hatte davon gelesen, was darüber gesagt wird, dass das E-Auto nicht DIE Lösung ist für die Zukunft. Ben sicherlich auch, denn er beliest sich viel über solche Themen. (Bei seinem Auto gibt es übrigens kein Kabel zum Anstecken und Laden, sondern es ladet sich während dem Fahren).

      Ben's Auto ist ein altes Auto. Ben schaut in diesem Moment darauf, dass er während dem Fahren wenig Sprit verbraucht. Das ist ihm wichtig. Er hat den Eindruck, dass er so der Umwelt hilft (im Gegenteil z.B. zu seinem Freund, der einen dicken alten Pick-up Truck fährt?). Es gibt leider so viele Dinge, die der Umwelt schaden und trotzdem machen wir Menschen weiter wie bisher. Ganz besonders hier in den USA. Wie zum Beispiel die wahnsinnig vielen Plastikflaschen, die hier verkauft werden (kein Pfand) und vieles andere auch.

      Ja, Ben ist stolz, dass er ein erstes Auto besitzt. Wir alle haben unser erstes Auto in besonderer Erinnerung, lach. Meinen ersten Ford Fiesta musste man noch mit Choke starten und fahren. Das waren Erfahrungen am Anfang, lach!

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    2. 🤣 ach Gott, den Choke hatte ich schon ganz vergessen. Dazu schön das Gaspedal gepumpt....ach sind wir alt.
      Gute Fahrt für Ben 👍😊

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    3. Genau, wenn ich Ben von unseren Autos damals (oder TV ohne Fernsteuerung usw.) erzähle, dann sagt er auch immer "das ist lange her" und "der Fortschritt ist da", lach! Ich finde das aber so toll, dass WIR diesen grossen Fortschritt über die Jahre richtig gefühlt haben. Bei der jetzigen Generation meine ich, dass sie direkt "im Fortschritt" geboren wurden, lach!

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  2. Herzlichen Glueckwunsch zum PHEV - ein Schritt in die richtige Richtung! Mir kommt kein Verbrenner mehr ins Haus, einmal EV gefahren, da kann ich mir nicht mehr vorstellen wieder zurueck zu gehen - was so ein Verbrenner alleine an Werkstattkosten verursacht!

    Wenn wir doch mal an einem Stueck weiter weg muessen, gibt's ja immer noch Hertz & Co.

    Und Claus, ich vermisse die (nicht von Dir ;) faire Gegenueberstellung, in Sachen Ausbeutung bei Oelfeldern gg. dem Salzabbau. Ich habe den ARD Bericht auch gesehen und der war nicht sonderlich Objektiv, meiner Meinung nach. Man muss allerdings sehen, wie man alten Batterien recycled - da bin ich bei Dir. Keine Ressource ist unendlich vorhanden, weder Oel, noch Lithium. Was allerdings ein klarer vorteil der Stromschweine ist, ist der Wirkungsgrad und die unmittelbare Rueckgewinnung von Strom - kein Verbrenner fuellt den Tank wieder auf wenn es bergab geht ;).

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    1. Danke, Holger ;-). Ja, Ben ist auch zufrieden mit seinem Auto. Der geringere Spritverbrauch ist wichtig, wenn man "young and broke" ist, lach.

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    2. Hallo Holger,
      dass wir vom Verbrenner weg müssen, ist klar. Ich denke, das steht außer Frage. E-Mobilität ist grundsätzlich nicht verkehrt. Nur mit den heutigen Mitteln (den Lithium-Ionen-Akkus) stellt das keine umweltfreundliche Alternative dar. Der ADAC hat in seiner aktuellen Ausgabe der 'motorwelt' eine Tabelle abgedruckt, auf der die verschiedenen Technologien bzgl. ihrer CO2-Bilanz verglichen werden (hier wird von der Herstellung bis zur Entsorgung alles eingerechnet). Ergebnis: Das e-Auto überholt den Diesel erst bei 219,000 Kilometern, den Benziner bei 127,500 Kilometern. Ein mit Erdgas betriebenes Auto wird vom e-Auto in der CO2-Bilanz niemals überholt. Ebenso verhält es sich mit der Brennstoffzelle (die mein persönlicher Favorit ist). Ich hoffe einfach mal, dass das Problem der Stromspeicherung in den nächsten Jahren umweltfreundlich gelöst werden kann.
      Ich bin auch schon ein e-Auto Probe gefahren und sehe durchaus die Vorteile. Du hast auch recht mit dem Argument Ölfelder/Salzabbau. Aber durch die derzeitige Akkuproduktion wird das Umweltproblem nicht gelöst sondern nur verlagert. Und das ist Augenwischerei. Wir brauchen eine Lösung für unseren Planeten!
      Viele Grüße
      Claus

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