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Dienstag, 22. Oktober 2019

Neues Schuljahr für Ben

Am Montag, den 12. August waren die Sommerferien für Ben vorbei. Es war der erste Schultag. Ben ist nun ein Junior, d.h. in der 11. Klasse.

Am ersten Schultag sollte er 9 Uhr da sein. In dem Alter ist es toll, wenn man nicht zu früh aufstehen muss, lach!

Ich machte wie immer das obligatorische "First-Day-of-School-Picture":



Ben's Schule ist ein Early College, d.h.eine Mischung aus High School und College. Das Gebäude seiner Schule befindet sich mitten auf dem Gelände vom Community College. Als Junior ist er jetzt noch mehr College Student als davor (wenn man das so sagen kann, lach). Er verbringt nur noch ganz wenig  Zeit in seiner Schule, denn die meisten Klassen, die er belegt hat, sind College Klassen.

Er hat dieses Semester folgende College Klassen am Community College:

- Writing in the Discipline (das ist eine English Klasse)
- Transfer Student Success
- American History
- Pre-Calculus Algebra
- Pre-Calculus Trigonometry

Seine High School Klassen sind folgende:

- Honors Biology
- Connections 3 (diese Klasse müssen sie jedes Jahr nehmen, sie soll eine Verbindung herstellen zwischen den beiden Schulen)

Ben's Stundenplan hat sich jetzt ganz gelöst vom typischen High School Tagesablauf. An amerikanischen High Schools sind die Kids eigentlich nicht so "frei" wie in D. Der Tag geht normalerweise sagen wir ca. von 8am bis 3pm und die Schüler dürfen das Schulgelände absolut nicht verlassen.

Ganz anders ist es aber an Ben's Schule und besonders das ist es, was die Kids daran mögen. Sie haben an unserer Schule mehr Freedom, wie sie sagen. Als Junior / Elftklässler dürfen sie kommen und gehen, wie sie wollen. Das ist wirklich ungewöhnlich für die USA.

Ben's Stundenplan klingt sehr easy für mich - zeitlich gesehen. An manchen Tagen ist er nur von ca. 10 bis 3 Uhr da, wobei er dazwischen teilweise auch noch Leerzeiten hat. An anderen Tagen sogar erst ab 11 Uhr und mal bis 4:15pm. Dienstags ist ein besonders kurzer Tag, denn da hat er nur 2 College Klassen und das geht dann nur von 12:40 pm bis 2 pm.

Er sitzt aber dann doch auch zu Hause meist viel vor dem Computer und macht online Hausaufgaben oder was auch immer. Es wird von ihnen einfach mehr erwartet an dieser Schule, aber das bekommt er gut geregelt.

Was ich auch nett finde, ist, wie er extra Freizeit im College verbringt. Obwohl er täglich einen sehr späten Schulanfang hat, ist er gerne früher da. Er trifft sich dort mit anderen Jungs und dann sitzen sie viel im Student Center vom College und spielen Karten. Ich finde das eine super Sache, da sie einfach Spass haben, Karten zu spielen, wo man heutzutage sonst zu viel am Cell Phone oder Computer sitzt. Das ist in meinen Augen ein guter Ausgleich. Oder sie gehen tatsächlich spazieren oder sitzen zusammen und quatschen und manchmal werden auch gemeinsam Hausaufgaben gemacht.

Einige von den Jungs haben bereits Führerschein und sind mit dem eigenen Auto in der Schule (Ben hat noch den Lerners Permit, d.h. er darf nur fahren, wenn ein Elternteil dabei ist). Da fahren sie dann auch mal zwischendurch oder am Ende des Tages irgendwohin. So zum Beispiel zum Bücherladen Barnes & Nobles, der direkt schräg gegenüber ist. Darin befindet sich auch ein Starbucks und da kann man dann gut sitzen und "lernen", wie er sagt 😊.

Ich finde es nur erschreckend, wie schnell die Jahre vergehen. Ben war immer mein "Kleiner" und er hat nur noch dieses und nächstes Schuljahr und dann ist er auch schon aus der Schule raus. Manchmal möchte ich einfach die Zeit anhalten können ...

8 Kommentare:

  1. Ja, ein "Kleiner" ist er wirklich nicht mehr, nicht nur wegen seiner Groesse…. Erwachsen ist er geworden…. wenn man bedenkt, wie jung er war, als Du den Blog gestartet hast....
    Ich finde toll, wie er seine doch scheinbar recht anspruchsvolle Schule meistert!

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  2. Dieses System ist einem so fremd.
    Ersetzt dieses Early College dann das College und er kann direkt auf die Universität. Erklär das mal ein bisschen bitte, Hedda.

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    1. Ja. Alle diese College Klassen, die er belegt hat, sind ganz "normale" College Klassen. Da sammelt er seine Credits (so werden die Punkte genannt), die jeder Student braucht, um seinen Associate Degree zu erreichen. (Nur zur Erinnerung: erst Associate Degree, dann Bachelor Degree und dann eventuell noch Masters Degree, wobei man für jeden von diesen Degrees ca. 2 Jahre rechnen muss).

      Das Associate Degree bekommt man normalerweise nach 2 Jahren Studium und das kann man sowohl auf dem College oder direkt auf einer 4-years-University machen. Es ist nur wesentlich billiger, wenn man auf einem College anfängt und dort seine 2 ersten Jahre macht und dann auf eine Uni wechselt. Wenn es eine State University ist, dann werden auf jeden Fall alle Credits angerechnet. Wenn man aber eine private Uni wählt, dann nicht unbedingt alle.

      Bei Ben's Schule ist es nun so, dass sie in den 4 Jahren das machen, wofür sonst 6 Jahre gerechnet werden. Er wird am Ende seiner Zeit an diesem Schulsystem seine 4 Jahre High School haben und sein 2-Jahre-Studium. Dann könnte er direkt weiter an eine sogenannte 4-years-university gehen, wo er 2 Jahre bleibt, um sein Bachelor Degree zu erreichen.

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    2. Und noch was:

      Ben's Schule ist keine private Schule, sondern eine staatliche Schule, die vom Staat unterstützt wird. Die Schüler müssen nicht die üblichen Gebühren an das Community College bezahlen und auch nicht für ihre Bücher bezahlen, wie das sonst bei den Studenten so ist. Wir müssen pro Schuljahr nur etwas weniger als $ 200 bezahlen, um irgendwelche Kosten abzudecken.

      Deswegen ist diese Schule auch so beliebt und man kommt nicht zu leicht rein. Es ist eine Schule mit einem ausgezeichneten Ruf. Als Eltern spart man dazu viel Geld, wenn das Kind auf diese Art 2 Jahre studieren kann, ohne dass man dafür zahlen muss. Und das ist wirklich nicht wenig an amerikanischen Colleges / Universitäten.

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  3. Danke Hedda, jetzt verstehe ich das ein bisschen mehr.
    Rita

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  4. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie Ben das meistert. Wenn ich zurück denke, was Du über seine Schulzeit in D geschrieben hast (und wie es auch Dominic ergeht), dann war der Umzug in die USA für ihn das Beste, was passieren konnte.

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    1. Ja, diese Schule hatte er sich ausgesucht und es passt richtig gut zu ihm. Auf der "richtigen" High School hätte er es viel einfacher gehabt, aber das war es nicht, was er wollte, lach!

      Er hat seine Entscheidung noch kein einziges Mal bereut. Dazu hat er richtig gute Freundschaften geschlossen. Der Zusammenhalt an dieser Schule ist sehr gut und sie unterstützen sich gegenseitig, da sie alle etwas erreichen wollen. Sie sind alle entschlossen, voran zu kommen.

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