Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 1. Dezember 2017

Dress for success

Ben ist in der 9. Klasse und geht seit August auf ein Early College. Diese Schule ist eine Mischung aus High School und College und das Schulgebäude befindet sich auf dem Gelände des hiesigen Community College.

Sie gehen jeden Tag ganz normal gekleidet zur Schule, d.h. sie müssen keine Uniformen oder ähnliches tragen, aber an bestimmten Tagen sollen sie sich besonders schick anziehen. Das wird dann "dress for success" genannt. Es wird von ihnen erwartet, dass sie sich so anziehen, wenn sie z.B. einen Vortrag vor der Klasse halten müssen.

Im Schulflur hängt dieses Bild, das erklärt, was man anziehen sollte und was nicht. Der obere Teil des Fotos zeigt, wie man täglich zur Schule gekleidet sein sollte und der untere Teil ist der "Dress for Success" Teil.


Vor kurzem war es soweit und Ben sollte in der Science Class einen Vortrag halten. Sie waren in kleine Grüppchen eingeteilt worden und er war in einer Gruppe mit seinen beiden Freunden Jacob und Emilien. Die Jungs hatten am Tag davor sich noch gegenseitig Fotos geschickt mit deren Outfits. Ich fand das interessant zu sehen, dass es ihnen so wichtig war, WAS sie anziehen, denn das kenne ich von Ben sonst überhaupt nicht. Ihm sind Anziehsachen / Aussehen nicht wichtig. Ihm ist immer nur wichtig, dass es sich bequem anfühlt.

Ben wollte sogar, dass wir ihm ein Jackett kaufen, denn seine Freunde zogen so was an. Wir sind dann zum Shopping losgezogen und fanden bei JCPenneys ein ganz tolles Angebot für ein Jackett für Ben (es war ursprünglich $ 140, doch es war als Restposten bereits reduziert, dazu hatte ich einen Coupon mit weiteren 25%off und wir bezahlten am Ende nur $ 18!!) und bei Ross fanden wir noch ein schönes Hemd. Der Rest des Outfits hatten wir schon von früheren Gelegenheiten. Zu Hause wurde dann schnell alles anprobiert und natürlich auch ein Foto an seine Freunde geschickt:


In dem Vortrag, den die 3 Jungs zusammen vorbereiten und vortragen sollten, ging es darum, wie sie ein Produkt vermarkten wollen. Sie hatten das Produkt "Ramen Soup" zugeteilt bekommen. Wer das nicht kennt: Ramen Soup ist eine trockene Fertigsuppe in einer Plastikschale, wo man nur heisses Wasser darüber giessen muss und schon ist sie fertig.

Um ihr Produkt umweltfreundlicher zu machen, hatte Ben überlegt, dass sie auf jeden Fall an der Verpackung arbeiten müssen. Sie entschieden sich für Bio-Plastik. Ben hatte online viel darüber gelesen und wollte gerne zu Hause das Experiment selber machen und Bio-Plastik herstellen. Für seinen Vortrag war dies nicht nötig, aber er war sehr neugierig, ob das wirklich so einfach machbar sei.

Wir kauften die paar Zutaten und los ging es in meiner Küche mit dem Experiment:






Das dauert eigentlich mehrere Tage, bis die Masse gut genug getrocknet ist, doch die Zeit hatten wir nicht mehr. Wir hatten den Kamin angemacht und das Produkt über Nacht zum Trocknen davor gestellt und das hat die Sache dann beschleunigt. So sieht das von Ben hergestellte Bio-Plastik aus:


Dann kam der besagte Tag. Ich könnte mich daran gewöhnen, Ben öfters so aus dem Haus zu schicken, lach! Er sagt aber schon selber, dass er sich inzwischen an diese Outfits gewöhnt hat (er musste zwischenzeitlich nochmals so ähnlich angezogen zur Schule):


Bei der Präsentation in der Science Class hat wohl alles so geklappt, wie die Jungs das haben wollten. Sie waren zufrieden mit sich selbst 😊. So sahen übrigens die beiden Freunde von Ben aus:

4 Kommentare:

  1. Die Dress for Success Geschichte finde ich eine gute Idee der Schule! Wenn dann mal ein wichtiger Tag ausserhalb der Schule kommt, fühlen die Kids sich bestimmt gleich wohler in den doch meist ungewohnten Klamotten ;)

    Die nordamerikanische Bequemklamottenmode ist hier auch sehr, sehr oft vertreten und manchmal auch in nicht so idealen Situationen.....

    Man merkt wirklich, dass Ben die richtige Entscheidung getroffen hat, als er sich fürs Early College entschieden hat!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich finde auch, dass dieses "Dress for Success" den Kids auch beibringt, wie man sich später mal im Berufsleben eventuell praesentieren sollte. Helmuth ist oft bei Bewerbungsgesprächen dabei und er schüttelt oftmals nur den Kopf, wenn manche Leute mit z.B. total dreckigen Schuhe bei diesem Termin auftauchen.

      Ja, es scheint auf jeden Fall die richtige Schule für Ben zu sein. Er mag es dort sehr gerne und er mag gar nicht von der Möglichkeit hören, eventuell zur High School zurück zu gehen ;-)))).

      Löschen