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Sonntag, 12. April 2020

Die zweite Woche zu Hause

Der Coronavirus hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt. Nach und nach wird einem immer mehr bewusst, wie so ein kleines "Ding" (= Virus) ein grosser unsichtbarer Feind sein kann. Die Welt um uns herum sieht eigentlich immer noch normal aus, aber das Leben verläuft nicht mehr in den normalen Bahnen, wie wir das vorher kannten.

Ben und ich waren nun beide zu Hause. Bei meinem Job waren alle Veranstaltungen für die nächste Zeit abgesagt worden. Für Ben fing ab Montag, dem 23. März der Online Schulunterricht an. Dafür gab es unter anderem von der Schule diese Message an alle:


An diesem Montag kam auch die Message vom Governor von North Carolina, dass die öffentlichen Schulen bis mindestens Mitte Mai geschlossen bleiben. Für Ben fangen ca. 3 Tage später die Sommerferien an, d.h. er wird höchstwahrscheinlich nicht mehr in die Schule gehen.

An Ben's Schule hat zu Beginn des Schuljahres jeder Schüler ein Chromebook von der Schule bekommen und jeder Schüler, der zu Hause kein Internet hatte, hat einen Hotspot von der Schule gesponsert bekommen. So kam es, dass es jetzt nicht schwer war, dass man auf online Unterricht umstellt, denn jeder Schüler hat die Möglichkeit dazu.

Ein anderes wichtiges Problem, bevor man die öffentlichen Schulen in unserem County schliessen konnte, war der Gedanke, dass manche Kinder dann hungrig bleiben. Man glaubt es kaum, aber in diesem Land gibt es unheimlich viele Kinder, die auf das tägliche Essen in der Schule angewiesen sind, da sie zu Hause hungrig bleiben würden.

Es scheint so, als könnten viele Eltern in den USA ihre Kinder nicht mit dem täglichen Essen versorgen. Diese Familien bekommen sicherlich auch Unterstützung vom Staat in Form von Food Stamps und anderen Dingen (worüber ich nicht gut Bescheid weiß), aber es scheint hinten und vorne nicht zu reichen. Während der Schulzeit bekommen diese Kinder Frühstück und Mittagessen kostenlos in den Schulen und das würde natürlich wegfallen, wenn die Schulen schliessen.

Ich finde es ganz toll, wie man ganz schnell eine weitere Unterstützung für diese Kinder geschafft hat. Obwohl die Schulen nun offiziell geschlossen wurden, kann man in unserem County / Kreis an 60 Locations vormittags kostenloses Essen für alle Kinder bis 18 Jahre abholen. Auf diese Art konnte aber auch das Personal in den Schulcafeterias ihren Job behalten. Man kann das Essen an allen 16 Schulen in unserem County abholen und es fahren Schulbusse mit Essen zu verschiedenen Stationen, so dass man es den Leuten so leicht wie möglich macht, dorthin zu kommen:

Quelle: Facebook
Quelle: Facebook
Da Ben nun mit mir zu Hause ist, habe ich manchmal den Eindruck, dass sich alles nur um das Thema Essen dreht, lach! So ein Teenager isst nicht wenig. Das scheint teilweise zum Highlight des Tages zu werden, da man das Haus ja sonst kaum verlässt. Essen waren wir bis heute auch nicht mehr und Essen von ausserhalb haben wir auch keins geholt. So bleibt alles nur am Essen zubereiten zu Hause und man macht es sich so lecker wie möglich 😛. Vor dem Computer wird auch gerne gegessen:


Mal draussen sitzen zur Abwechslung:


Aber Hauptsache es gibt immer wieder mal was zum Futtern und Ben geniesst das Verwöhnprogramm:


Während Ben und ich zu Hause sind, geht Helmuth weiterhin arbeiten und ist sogar noch busier als sonst. Er ist Production Manager in einer Firma, die medizinische Produkte herstellt und unter anderem auch Teile für den Coronavirus Test. In Zeiten wie diesen werden alle medizinischen Artikel noch mehr gebraucht als sonst.

Charlie dagegen freut sich um so mehr, dass wir anderen nun 24/7 zu Hause sind. So sieht das aus seiner Sicht aus 😚:

Quelle: Internet
Ich habe aber auch meinen Fun mit Charlie. Es hatte geregnet und da trug er seinen kleinen Regenmantel, der ihn scheinbar überhaupt nicht beeinträchtigt:



Hier noch ein kleines Video, wie ich mit Charlie draussen war:


Und noch ein Video von dem verspielten und manchmal etwas verrückten Charlie:


Unser Tulpen vor dem Haus zeigen sich von ihrer schönsten Seite:


Unsere Neighborhood war das Einzige, was Ben und ich diese Woche zu sehen bekamen:




Am Freitagabend der zweiten Woche (27. März) haben wir gegrillt und so das Wochenende eingeläutet:



2 Kommentare:

  1. Es ist schon ein komisches Gefühl, draußen schaut alles wie sonst auch aus, aber es ist nichts wie sonst.

    Einkaufen ist nur ein schnelles abarbeiten des Einkaufszettels, die Maske macht es einem deutlich, dass es ungemütlich ist. Viele Handgriffe sind ungewohnt, aber noch lange nun unser Begleiter. Das Reisen ist nicht mehr, diesen Sommer kommen wir nicht mehr raus und wer weiß schon, wie es weitergeht. Es wird noch sehr lange dauern, bis eine Normalität zurück kommt, wie wir sie kannten. Das wurde einem jetzt wieder so richtig bewusst, wie schnell soetwas gehen kann. Beim nächsten Impftermin sind sicherlich mehr da.

    Bei uns wird nun nach und nach hochgefahren, bin mal gespannt wie das sich anfühlt. Zum Friseur müssen wir ja dann auch alle mal und wie wird sich ein Einkaufen in anderen Läden anfühlen. Irgendwann möchte man ja doch mal was anderes kaufen, außer Lebensmittel.
    Derzeit gehe ich nur 2x die Woche arbeiten, es wird wohl aber bald wieder Normalbetrieb sein, mein Urlaub ist auch bald aufbebraucht. Bis auf 2 Wochen müssen wir ihn nun für diese Zeit einsetzen.
    Jonas ist auch noch bis mitte Mai zuhause und dann schaut man weiter.

    Bleibt gesund weiterhin 😘

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    1. Ja, das ist echt der Wahnsinn, wie unser Leben auf den Kopf gestellt wurde. Plötzlich halten wir uns nur noch zu Hause auf, Einkaufen macht zur Zeit echt keinen Spass und auch sonst ist unser allgemeines Leben etwas in die Warteschleife abgestellt worden. Gesund bleiben ist da echt das Allerwichtigste für uns alle.

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