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Freitag, 30. Mai 2014

Urgent Care

Letzte Woche mußten wir zum ersten Mal, seit wir hier in den USA leben, zum Notarzt. Am Freitagmorgen sah es noch so aus, als ob es einfach nicht klappen wolle mit unserem Wochenendtrip nach South Carolina. Irgendwie lief vieles negativ, doch letztendlich hatte sich doch alles mehr oder weniger 'in Luft aufgelöst' und wir konnten doch wie geplant ins lange Memorial Day Weekend starten.

Es fing damit an, daß Tamara sich schon eine Woche vorher mal wieder bei Color Guard weh getan hatte. Color Guard / Winter Guard ist eine manchmal gefährliche Sportart. Das gehört dort einfach zum Trainingsalltag dazu, daß sie sich immer wieder blaue Flecken und leichte Prellungen usw. holen. Ganz besonders sind die "Weapon-Girls" gefährdet und Tamara ist ganz stolz so eins zu sein.

Bei Color Guard wird bei der Show getanzt und dazu werden im Rhythmus der Musik Fahnen in der Luft gewirbelt und wieder aufgefangen. Die Fortgeschritteneren dürfen auch "Weapons" werfen und fangen. Das sind Saber / Schwert und Rifle / Holzgewehr. Vor ein paar Tagen hatte Tamara eine 5 1/2 mit dem Säbel geworfen, d.h. den Säbel so schwungvoll hochgeworfen, daß er sich 5 1/2 Mal drehte und dann soll man ihn eigentlich wieder auffangen, wenn er runterfällt. Das war ihr diesmal aber nicht so gut gelungen und beim Runterfallen prallte er ihr auf die Innenseite des Unterarmes / nähe Handgelenk.

Solche Dinge passieren eigentlich immer wieder, doch in der Woche hatten sie nachmittags täglich noch 2 Stunden Guard Camp und sie hat ihren Arm immer wieder jeden Tag extrem belastet und dann am Donnerstagabend kam sie nach Hause und meinte, daß der Arm jetzt doch sehr weh tun würde (obwohl schon eine Woche vorher passiert war).

Wir waren der Meinung, daß der Arm nicht gebrochen ist, doch weiß man nie - ganz besonders nicht bei unserer Tamara, denn sie kann ganz schön taff sein... Als sie 6 Jahre alt war, ist sie von einem Spielplatzklettergerüst gefallen und wir sind erst 3 Tage später zur Notaufnahme (damals noch in D) gefahren, weil sie nicht zugeben wollte, daß es so schlimm ist. Der Arzt in der Notaufnahme sagte damals noch "Ne, der Arm ist sicher nicht gebrochen, so wie sie ihn noch bewegt!" Nur auf unser Drängen hin wurden trotzdem Röntgenaufnahmen gemacht und siehe da: Tamara hatte einen glatten Obererambruch.

Am Freitagmorgen hatten wir uns entschieden, mit Tamara zur "Urgent Care" zu gehen. Dabei hofften wir natürlich, daß nichts gebrochen ist... Helmuth hatte Freitag schon Urlaub, da wir mittags die Kinder etwas früher aus der Schule abholen wollten und dann sofort in Kurzurlaub starten wollten. Als wir morgens Ben weckten, sagte er, daß er etwas Halsschmerzen hätte - super, wenn man gerade in Urlaub fahren möchte. Glücklicherweise besserte sich sein Befinden nach dem Aufstehen, wenn die Beschwerden auch nicht völlig weg waren.

Mit Tamara gingen wir also in die Urgent Care. Die Urgent Care ist eine Art Notfallpraxis. Dort soll man eher hingehen als in den Emergeny Room = Notaufnahme im Krankenhaus, da die Eigenbeteiligung, die man eventuell neben der Krankenversicherung zahlen muß, in der Urgent Care wesentlich kleiner sind und die Wartezeit im ER einfach schrecklich lang wären. Die Wartezeit hier war höchstens 15 Minuten (natürlich hatten wir keinen Termin). Als wir dran waren, wurde Tamara erst allgemein untersucht: Größe, Gewicht, Blutdruck usw. und dann ging es in ein kleines Räumchen, wo man auf die Ärztin wartet:


Die Ärztin untersuchte ihren Arm und ordnete - wie erwartet - Röntgenbilder an. Die Röntgenbilder zeigten keinen Bruch. Sie hat einfach nur eine ordentliche Prellung und der Karpaltunnel ist auch lädiert. Die Medizin: Sechs Schmerztabletten für die nächsten Tage verschrieben, die Stützschiene weiterhin tragen, Stelle immer wieder mit Eis kühlen und den Arm ausgiebig 'ruhen' lassen - sprich: vorerst kein Guardtraining. Die Aussage der Ärztin: "Dem Campingurlaub steht nichts im Wege". Wir fuhren Tamara in die Schule, fuhren dann heim und packten unser Auto.

Wir waren alle erleichtert über dieses Ergebnis und konnten uns also wie geplant am Nachmittag auf den Weg zu unserem Campingurlaub machen...

1 Kommentar:

  1. ich finde diese urgent-care-units (oder bei uns: walk-in-clinics) eine super sache hier in nordamerika. :-)

    schön, dass es nichts schlimmes war. aber beruhigter ist man dann doch beim rausgehen.

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