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Sonntag, 5. Februar 2017

6 Jahre USA

Schon wieder ist ein Jahr um, seit wir hierhin gezogen sind. Am Samstag, dem 5. Februar 2011 sind wir erwartungsvoll (vielleicht auch etwas unsicher, ob wir wirklich das Richtige tun) am Flughafen in Charlotte gelandet. 6 volle Jahre ist das nun tatsächlich her...

Die 6 Jahre sind so wahnsinnig schnell vergangen, aber besonders an Ben fällt uns der Unterschied sehr auf:

Direktflug Frankfurt/Main - Charlotte, NC
Am Flughafen wartete eine Stretchlimo auf uns, dass war eine tolle Überraschung:



Das Frühstück am ersten Morgen im Apartment - was waren unsere Kinder doch noch "klein":


Ich denke immer wieder gerne an jene Zeit zurück und muss dabei schmunzeln. Wir hatten eigentlich überhaupt keine Ahnung, was uns hier erwartet, denn wir waren vorher noch nie in North Carolina. Wir hatten zwar seit 1994 in mehreren Urlauben die USA mit Mietwagen bzw. RV bereist, vor allem mehrmals und ausgiebig den gesamten Westen / Südwesten der USA befahren, dazu Texas, Florida und New York City (letzteres nur ich). Wir waren damals von jedem dieser Urlaube immer super begeistert, aber hier leben ist natürlich etwas ganz anderes als mal drei / vier Wochen Urlaub zu machen.

Es war irgendwie "ein Sprung ins kalte Wasser", wie man so schön sagt. Es war eine uns unbekannte Gegend und wir brachten unsere 2 Kinder mit uns mit,  die sich unserem Auswanderungstraum anschlossen.  Unsere Kinder sagen immer, dass sie mit dem Gedanken aufgewachsen sind, dass wir vielleicht irgendwann in die USA ziehen, da wir immer wieder davon sprachen.

Die Entscheidung zur Auswanderung war keine Entscheidung von jetzt auf gleich, sondern wir haben uns über Jahre immer wieder mit dem Gedanken beschäftigt. So eine Sache muss man wirklich gut überlegen. Unsere Kinder bekamen diese Gespräche natürlich mit und waren nicht wirklich überrascht, als es dann hiess "Ok, wir machen es jetzt!"

Wir hatten in Deutschland alles hinter uns gelassen mit dem Gedanken, hier neu anzufangen. Es ist kein einfacher Schritt, alle Familie und Freunde hinter sich zu lassen. Man weiss, dass man in ein neues Land geht, dort keinen kennt und völlig neu anfängt, wobei einem keine Familie zur Seite steht...

Der letzte Winter in D war nochmals so richtig schneereich, dass wir nicht mehr wussten, wohin mit dem Schnee. Ich freue mich sehr, dass unsere Winter hier nicht mehr so aussehen, wie wir das ganz zum Schluss nochmals in D hatten:



Ben war damals 7 3/4 Jahre alt. Er sprach zwar einige Wörter English, die er in der deutschen Grundschule (2. Klasse) gelernt hatte, aber nach dem ersten Tag in der Schule meinte er, dass die hier nicht English sprechen würden, haha! Er hatte die englischen Worte mit einem deutschen Akzent gelernt, doch wenn ein Amerikaner die aussprach, hörte es sich für ihn nach einer anderen Sprache an 😊. Trotz der Sprachbarriere liebte er seine Schule vom ersten Tag an und lernte erstaunlich schnell die neue Sprache. Für ihn war es von Anfang an leicht, Kontakte zu knüpfen und im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen.

Tamara war damals fast 13 Jahre alt. Sie ging in D in die siebte Klasse des Gymnasium und konnte flüssig Englisch sprechen, aber trotzdem hielt sie sich besonders am Anfang mit dem Sprechen zurück. Das lag aber viel daran, dass sie eher zurückhaltend, schüchtern und introvertiert ist. Sie fand aber auch schnell Freunde (oder die Freunde fanden sie, lach) und vor allem baute sie schnell ein tiefes Vertrauen zu ihren neuen Lehrern auf.

Das Einzige, wem Tamara etwas nachgetrauert hatte, war ihr geliebtes Rhönradturnen. Tamara hat von klein an immer Turnen bzw. Geräteturnen gemacht. Dann wurde bei uns ganz neu der neue Sport "Rhönradturnen" angeboten und sie war gleich Feuer und Flamme dafür:


Wir hatten Glück, dass sich beide Kinder sehr schnell und gut hier eingelebt hatten. Das erleichterte uns das Leben sehr. Wenn die Kinder glücklich sind, dann sind auch die Eltern happy 😍. Schon nach 3 Wochen Leben in Hickory sagten unsere Kinder, dass sie nicht mehr zurück nach Deutschland gehen möchten.

Und jetzt nach 6 Jahren, da steht für die Beiden ein Zurückgehen nach D überhaupt nicht mehr zur Debatte. Sie fühlen sich hier richtig verwurzelt. Das ist und bleibt nun ihre Heimat. Unser Fazit ist: Dieses war der richtige Schritt für uns, wir hätten es gerne auch schon ein paar Jahre früher machen sollen...

14 Kommentare:

  1. Das ist ja ein schöner Rückblick und eine wirklich sehr gut gelungene Auswanderung. Die Kids noch so klein, der kleine Ben......heute so groß :-)

    Rhönrad ist vielleicht eine gute Marktlücke in der USA......vielleicht etwas für eine Selbsständigkeit.

    Wenn man mit der Familie, bzw. in der Familie die Dinge bespricht und Träume teilt, dann kommt so eine tolle Familie bei raus, wie ihr es seid.

    Ihr habt eine neue tolle Heimat gefunden und wenn man den Blog so verfolgt, dann kann man es sich wirklich nicht vorstellen, dass ihr mal zurück geht. Ich hatte ja auch mal den Traum*schnief*, aber vielleicht schaffen meine Jungs es......sie träumen selbst immer noch davon.

    Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und guten Erfolg in der USA.

    Liebe Grüße Claudia & Kids

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    1. Danke, Claudia ;-). Man sollte seine Traeume nie aufgeben, wer weiss, wie dein Traum doch noch wahr wird! Traeume sind etwas tolles, sie machen einem das taegliche Leben schoener ;-).Deine Jungs (zur Zeit vor allem Tobias) sind da genau auf dem richtigen Weg, besonders durch seinen beruflichen Weg.

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  2. Happy Anniversary :) Die Sorge, dass es für die Kinder nicht das Richtige sein könnte, ist ja immer am größten, daher ist es umso schöner zu sehen, wie toll sich alles entwickelt. Das ist bei uns ja auch so, und ich sage auch immer, das hätten wir schon früher machen sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer, und wir können froh sein, dass wir uns überhaupt getraut haben. Besser spät als nie!

    Alles Gute weiterhin für Euch!

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    1. Danke, Beatrice. Du hast so recht, denn hinterher ist man schlauer,lach! Gluecklicherweise hat es bei euch und bei uns gut geklappt. Gut, dass wir den grossen Schritt gemacht haben!

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  3. Herzlichen Glückwunsch!!!!
    Die Zeit vergeht wirklich schnell und die Kinder wachsen so schnell!!!!
    Auswandern ist nicht immer einfach, aber am Ende sieht man doch, dass es sich gelohnt hat. Und um die Kinder sollte man sich die wenigsten Sorgen machen (wenn man nicht jedes Jahr woanders landet!).
    Und es hilft auch nichts, wenn man die Umgebung schon genau kennt, denn Urlaub und Leben sind doch unterschiedliche Dinge.
    Ausserdem verläuft es ja sowieso immer Getreu der Settlement-Curve für Newcomer.
    Er ist alles wie im Märchen, dann trifft einen die Realität und zum Schluss nach ca. 1,5 Jahren entscheidet sich, ob man sich schlussendlich integrieren kann, oder nicht. Es ist schön, dass es bei Euch so gut geklappt hat!!!

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    1. Danke, Andrea. Ich sehe das auch so, dass Kinder eine gewisse Stabilitaet brauchen. Wir haben sie damals aus D aus der gewohnten Umgebung "herausgerissen", aber hier sind wir nun geblieben. Wir haben ihnen Zeit gegeben, sich hier richtig zu verwurzeln.

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  4. Alles Gute!

    6 Jahre - die sind bei uns im vergangenen November abgelaufen. Und ja, an den Kindern sieht man wie die Zeit rennt. Unser kleiner Junge kam her, da konnte er noch gar nicht sprechen. Und jetzt redet er fliessend beide Sprachen - Deutsch verhaeltnismaessig gut, aber mit deutlich amerikanischem Akzent. Er klingt wie der junge Howard Carpendale :)

    Unser grosses Maedchen ist auch in beiden Sprachen zu Hause, wobei die Kinder im Englischen schon "am zuhausigsten" sind - wenn sie interagieren, insbesondere "wenn die Fetzen fliegen", dann geht das offenbar am besten auf Englisch.

    Auf die Zukunft - solange uns jetzt nicht noch ein Dekret in der Weg kommt und unsere unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung verzoegert/hindert, bleiben wir auch noch ein bisschen hier.

    Hoch die Tassen und viel Spass beim "Big Game" heute Abend - ich habe gerade einen Eimer Karnevalsquarkbaellchen frittiert und gleich geht's zu den Nachbarn.

    Holger

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    1. Awe, eurem Sohn wuerde ich gerne zuhoeren, wenn er Deutsch spricht. Ich liebe es, wie Howard Carpendale spricht <3. Ich druecke euch die Daumen, dass alles schnell und problemlos klappt mit der Greencard.Das ist ja lustig mit dem Karnevalsquarkbaellchen, denn solche habe ich zufaellig dieses Wochenende auch fuer meine Family gebacken, lach.

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  5. Herzlichen Glueckwunsch zum 6jaehrigen! Toll, wie gut alles schlussendlich geklappt hat und wie wohl Ihr Euch vorallem in der neuen Heimat fuehlt!
    VG aus OC California

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  6. Ich kann mich den vorhergehenden Glückwünschen nur anschließen und freu mich ernsthaft für Euch dass Eure Auswanderung so gut geglückt ist und jeder einzelne von Euch zufrieden und glücklich ist in Eurer neuen Heimat. Weiterhin alles Liebe und Gute.

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  7. 6 Jahre... wow! Eine lange Zeit, die Ihr richtig klasse gemeistert habt. Nicht mehr allzu lange, und zumindest Ben kann sagen, dass er sein halbes Leben in D und die andere Hälfte in den USA gelebt hat.

    Die Schneemassen von Eurem alten Wohnort erinnern mich an meine Kindheit im Schwarzwald. So sah es da auch immer aus.

    Was ich richtig krass finde ist, dass Ihr einfach ins Blaue hinein nach NC gezogen seid. Klar, Ihr hattet mehrere USA-Urlaube hinter Euch, aber wenn es darum geht, über den Arbeitgeber in ein neues Land zu ziehen und die komplette Familie mitzunehmen, da würde ich zumindest mal für ein paar Tage da hin fliegen und mir den neuen Wohnort und den Arbeitsplatz anschauen. Ihr seid wirklich blindlings mit gepackten Koffern in NC angekommen? Das hätte dann ja auch böse ins Auge gehen können, oder? Denn USA ist ja nicht gleich USA, wie wir alle wissen (und damit meine ich nicht nur die unterschiedlichen Klimazonen).

    Nichtsdestotrotz, es hat ja alles wunderbar geklappt, und die komplette Familie fühlt sich pudelwohl und hat sich hervorragend eingelebt und in die Gesellschaft integriert.

    Ich habe es ja schon an einigen Stellen in diesem Blog geschrieben: Ich finde es ganz toll und freue mich riesig für Euch! Vor allem wie Eure Kinder sich eingelebt haben und den (Schul-)Alltag meistern, beeindruckt mich enorm.

    Inzwischen lese ich seit vielen Wochen diesen tollen Blog und obwohl ich Euch gar nicht kenne, seid Ihr mir richtig ans Herz gewachsen. Ihr macht einfach einen total sympathischen Eindruck. Ich finde es auch richtig klasse, dass Du (Hedda) Dir nach wie vor die Zeit nimmst, und so freundlich und ausführlich meine Kommentare in den alten Postings beantwortest.

    In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zu 6 Jahren USA und alles Liebe und Gute weiterhin für Euch in Eurer neuen Heimat!!!

    Liebe Grüße
    Claus

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    1. Danke, Claus für deine wirklich netten Worte ;-)!! Ja, ich lese alle Kommentare und natürlich auch die zu den alten Blogeintraegen. Glücklicherweise wird mir das immer in einer Email angezeigt, so dass ich es auch bei alten Einträgen nicht so leicht übersehen kann. Ich freue mich immer über Kommentare, weil ich dadurch auch etwas über die Menschen erfahre, die unseren Blog lesen.

      Und ja, wir sind damals mit den gepackten Koffern hier in NC angekommen, ohne vorher hier gewesen zu sein, lach! Wir waren scheinbar doch sehr abenteuerlustig, haha! Wir hatten aber Kontakt gehabt mit anderen Deutschen (teilweise Familien mit Kindern), die hier schon seit ein paar Jahren lebten oder hier mal zumindest für ein paar Monate waren und was die so über das Leben hier erzählten, klang für uns alles sehr ermutigend.

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