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Dienstag, 19. September 2017

Deutschlandurlaub - Letzter Teil

Meine 3 Wochen in Deutschland waren ein richtig schöner Urlaub. Ich habe zwischendurch immer wieder auch meine Familie zu Hause in Hickory vermisst, aber ich habe doch das Beste aus meiner Zeit in D gemacht.

Ich hatte ein Riesenglück mit meinen Geschwistern, die sich viel Zeit für mich genommen haben und mich zu schönen Ausflugsorten gefahren haben. Ich habe viel Familie und Freunde getroffen, habe Geburtstage gefeiert, war oft gut essen und shoppen und hatte einfach nur eine gute Zeit.

Meine Eltern waren tolle Gastgeber und haben mich liebevoll umsorgt. Morgens ging der Tag immer los mit einem gemeinsamen Frühstück, meistens mit einem gekochten Ei von den eigenen Hühnern:


In der Zeit, wo ich da war, hat meine Mama mir meine Lieblingsgerichte gekocht bzw. gebacken. Ganz toll fand ich auch die Bratkartoffeln aus Kartoffeln aus dem eigenen Garten. Die Kartoffeln hatten so eine tolle gelbe Farbe und schmeckten auch super gut:


Einmal waren wir zusammen beim chinesischen Buffet. Meine Mutter hat am ersten Weihnachtstag Geburtstag und dann gehen sie jedes Jahr zusammen mit meinen Geschwistern und deren Familie zu diesem Restaurant essen und jetzt konnte ich auch mal dabei sein (mein Neffe macht das Foto):


Meine älteste Nichte, die auch gleichzeitig mein Patenkind ist, hatte zu einem netten Kaffee-und-Kuchen-Nachmittag eingeladen:


Sehr froh war ich, dass ich mich ein paar Mal mit meiner Cousine treffen konnte. Sie war nur die ersten paar Tage von meiner Zeit in D da, dann flog sie nach Australien, um ihre Tochter dort zu besuchen:


Mit meiner Freundin Kathi verbrachten wir noch einen letzten schönen Tag in Siegburg. Wir besuchten die Burg, wir bummelten durch die Geschäfte, wir hatten ein gemütliches Mittagessen in einem türkischen Restaurant und ein Radler dazu und zum Abschluss hatte ich noch einen letzten Nutella Crepes:


Am letzten Tag vor meiner Abreise aus D waren wir alle gemeinsam zum Frühstück bei der Familie meines Bruders eingeladen:


Meine Geschwister 💗
An meinem letzten Nachmittag hat meine Mutter noch ihre leckeren hausgemachten Crepes gebacken, die ich so gerne esse:


Und an meinem letzten Abend habe ich noch leckere Tintenfischringe gegessen, die es in dieser Art hier in den USA seltener zu essen gibt:


Am nächsten Morgen ging es dann in aller Hergottsfrühe Richtung Flughafen Frankfurt / Main. Mein Abflug war um 9:20am und die Fahrt zum Flughafen dauert ca. 2 Stunden. Mein Bruder und mein Neffe waren so nett, mich zum Flughafen zu fahren. Der Himmel über Deutschland zeigte sich nochmals von der sehr blauen Sorte:


Mit American Airline ging mein Flug in ca. 9,5 Stunden direkt nach Charlotte, NC. Ich hatte einen Fensterplatz und hatte die ganze Reihe (= 2 Sitze) für mich, das war wieder sehr bequem. Ich habe die Zeit genossen, in dem ich jede Menge Filme geschaut habe. Die Bordverpflegung war auch okay und ich genoss ab und zu den Blick aus dem Fenster:



Bevor wir in Charlotte landeten, kam die Durchsage, dass es sehr heiss wäre (ca. 30 Grad = ein Riesenunterschied zu D):



Als wir um 12:53pm gelandet waren, durften wir das Flugzeug noch nicht verlassen, da die Leute beim Einwanderungszoll Mittagspause hätten bis 1pm 😆.

Dann aber ging es für mich ganz flott. Dies war das erste Mal, dass ich mit der Greencard in die USA eingetreten bin und ich stellte fest, dass ich mich nicht in die ewig lange Schlange anstellen musste, sondern ich durfte als Greencard-Besitzer auch den gleichen Automaten benutzen wie die Amerikaner und hatte dann beim Immigration Officer nur eine Person vor mir.

Es wurden mir am Schalter überhaupt keine Fragen gestellt und um 1:15pm stand ich mit meinen Koffern schon draussen in der Flughafenhalle und wartete auf Tamara und Helmuth, die unterwegs vom Parkhaus zu mir waren. Da das Auto dann weniger als eine Stunde im Parkhaus war, mussten wir dafür nicht mal bezahlen.

FAZIT:

Der Urlaub in D hat mir sehr gut gefallen. Es gab aber doch einige Dinge, die mir völlig fremd geworden waren nach so vielen Jahren Leben in den USA.

Als erstes musste ich für einige Tage immer staunen, wie viele deutsche Kennzeichen ich sehe und dass die Leute hier alle Deutsch sprechen. Es dauerte eine Weile, bis es bei mir "ankam", dass ich mich im deutschen Lande befinde, lach. Bei uns hier in NC sieht man auch ab und an ein Auto mit deutschem Kennzeichen, aber das ist nur vorne als Deko, denn wir haben hier nur hinten ein echtes Autokennzeichen.

Auch bei den Autos fiel mir immer auf, wie viele kleine Autos es überall gibt. Wenn ich durch die Strassen spazierte, dann fiel mir immer auf, in welche superkleine Ecken die Autos teilweise vor der Haustür geparkt werden (müssen). Es ist einfach viel weniger Platz da, als wir es in den USA gewöhnt sind.

An meinem ersten Tag bei Aldi & anderen Läden fiel mir immer auf, wie die Leute doch so anders gekleidet sind als bei uns. Ich hatte oft den Eindruck, dass sie so "herausgeputzt" aussahen im Vergleich zu hier. Der größte Teil der Leute hier in den USA sind immer super leger gekleidet. Die Leggins / Sportkleidung gehört zum Alltag dazu, während in D so viele Leute lange Jeans trugen - sieht man bei uns auch seltener, da es einfach zu warm ist in den langen dicken Jeans.

Ganz besonders fiel mir natürlich der Unterschied in der Mentalität auf. Hier im Süden bei uns sind die Leute einfach super freundlich, offen, man kommt unheimlich leicht in ein einfaches Gespräch. Dagegen in D hörten sich die Menschen doch etwas harsch an, ich vermisste den Small talk mit der Kassiererin und hatte oft das Gefühl, dass die Frau an der Kasse mich fast schon ignoriert. Hier wird man gefragt "How are you?" oder "Did you find everything okay?" und ähnliches. Man wird "Honey" und "Sweety" genannt. Scheinbar habe ich mich doch zu sehr daran gewöhnt 😊.

Der Unterschied in der Mentalität ist auch dann zu spüren, wenn einem die Leute so nahe auf die Pelle rücken, lach. Sie fahren einem mal schnell mit ihren Einkaufswagen in die Hacken oder überhabt beim Schlange stehen lassen sie einem irgendwie keine Privatsphäre übrig. Bei dieser Beobachtung weiss ich genau, dass ich mich da zu sehr dem Leben hier angepasst habe. Natürlich kenne ich das von früher, aber ich finde es so viel angenehmer, wie es hier gehandhabt wird. Dieses viele "Excuse me", wenn sie einen Meter an einem vorbei gehen, fühlt sich einfach so viel respektvoller an...

Dann das Autofahren, lach!! Autobahnen sind schnell, das ist eine Tatsache. Ich habe oft verzweifelt auf das Tacho geschaut und den Fahrer oft erinnert, dass es nun reicht 😐. Die Strassen durch die Ortschaften waren soooooo schmal und oft kurvig (um Verkehrsinseln u.ae.) und ich habe immer nur gejammert, dass man zu schnell da durch fährt - fragt mal meinen Vater, der war über mich auch schon "etwas" genervt 😁!

Aber ich will natürlich nicht, dass nun alles so negativ von mir klingt. Mir hat es in D gefallen! Ich mochte das tolle Angebot in den Läden, das gute Essen in Restaurants, die vielen schönen Orte und alten Häuser, die ich gesehen habe. Das, was ich da oben sage, sind einfach meine Gedankengänge, wie ICH es empfunden habe, nachdem ich nach 6,5 Jahren das erste Mal wieder in D zu Besuch war.

11 Kommentare:

  1. Krass, wie man sich doch in so vielen Dingen komplett umgewöhnt und Dinge, die man über Jahrzehnte wie automatisch getan hat, plötzlich fremd und ungewohnt erscheinen. Der Mensch ist auf jeden Fall anpassungsfähig.

    Mir haben die vielen tollen Orte gefallen, über die Du in Deinen letzten Postings berichtet hast. Viele davon befinden sich ja in Rheinland-Pfalz. Als Neu-Pfälzer (wir wohnen erst seit 4 Jahren in der Südpfalz) hatten wir uns immer vorgenommen, Städte wie Trier und Koblenz zu besuchen und auch einige der tollen Burgen entlang der Mosel. Leider fanden wir bislang nie Zeit dazu. Deine Postings mit den schönen Fotos nehme ich zum Anlass, dass wir ab dem kommenden Frühjahr damit beginnen, 'unser' Bundesland genauer zu erkunden. Vielen Dank dafür.

    Für Dich freue ich mich, dass Du viel Zeit mit Deiner Verwandtschaft und Freunden verbringen konntest und es Dir so gut gefiel (inkl. dem leckeren Essen, das Du in den USA vermisst). Andererseits bist Du bestimmt auch froh, jetzt wieder zurück bei Deiner Familie in Hickory zu sein.

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    1. Ja, der Mensch passt sich an und das ist ja gut so, dadurch ist das Leben dann einfacher. Ich habe in meinem Fazit gar nicht über das Wetter gejammert, lach! Denn das war gar nicht zu vergleichen mit dem Wetter, an das ich nun seit Jahren gewohnt bin. Aber damals habe ich das Wetter in unserer Ecke in D einfach akzeptiert, aber das hier in NC finde ich natürlich viel besser ;-))))).

      Das freut mich, dass ich dich auf den Geschmack gebracht habe, mehr von den Städten aus eurer Umgebung zu erkunden. Es ist wirklich eine tolle Ecke und manchmal muss man sich diesen Satz echt vor Augen führen "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah..."

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  2. Auf dein Fazit war ich schon gespannt! Schon ein Unterschied, wie man es nun in DE so sieht und empfindet. Obwohl du mal dort den ganzen Trott mitgelebt hattest, ist er jetzt dennoch etwas befremdlich für dich geworden. Die Strassen, das schnelle Autofahren ...... das merken selbst wir, wenn wir mal in der USA Urlaub machen und wieder zurück auf heimischen Strassen sind.....stressig *lol*. Die Kassiererinnen.....ja ja, die sind hier so unter Druck, dass sie in einer bestimmten Geschwindigkeit alles über die Kasse ziehen müssen, sonst meldet die sich mit einem Signal. Da bleibt keine Zeit für reden..... Aldi hier ganz schlimm (Hofer bei uns). Das sind aber die Konzerne, die armen Kassaleute, würden es sicher auch anders lieber haben.

    Das war ein schöner Urlaub für dich, mit so vielen Eindrücken.

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    1. Ja, ich habe doch in D gelebt und das war damals alles "normal". Dann nach Jahren im Ausland fühlt man sich in manchen Situationen fremd.

      Wo mir der Unterschied auch sehr auffiel, war die Hektik und Stress, die überall mehr vorhanden schien. Beim Einkaufen z.B. beobachtete ich, wie die Leute teilweise viel zu schnell auf den Parkplatz gesaust kommen, zackig parken, aus dem Auto springen und in den Aldi "rennen"!!! Woran liegt das? Da sind die Leute bei uns hier im Süden so viel entspannter. Hier sieht man nie Leute ins Geschäft rennen ;-))))!

      Wir haben hier auch Aldi und die Kassiererin arbeitet auch sehr viel schneller als in allen anderen Geschäften hier, aber sie hat immer noch Zeit, zu fragen, wie es mir geht, oder ob ich alles gefunden habe, was ich suchte. Hier nimmt die Kassiererin bei Aldi mein Produkt vom Band, scanned es und legt es direkt in meinen Einkaufswagen, während in anderen Geschäften die Verkäuferin die Ware immer direkt für den Kunden eintüten muss.

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  3. Liebe Hedda, ich finde deine Gedanken für ganz selbstverständlich und kann jeden einzelnen sehr gut nachempfinden und verstehen. Ich bin in jedem deiner genannten Punkte komplett bei dir. Ich lebte bis zu meiner Auswanderung am 3. August 2017 in die USA in München. Bin dort geboren und aufgewachsen. Hatte mich auch immer "einigermaßen" dort wohlgefühlt; doch in den letzten 5 Jahren hat sich so vieles zum Schlechteren verwandelt, so dass ich gesagt habe ich muss hier weg. Selbstverständlich möchte ich meine Heimat nicht schlecht reden, das liegt mir fern. D hat landschaftlich und geschichtlich so viel schönes zu bieten, aber einfach die Umstände dort und teilweise auch die griesgrämige Art mancher Menschen machten mir das Leben für mich nicht mehr so unbeschwert lebenswert. Natürlich ist hier in den USA auch nicht alles Gold was glänzt, aber es ist trotzdem liebens- und lebenswerter hier. Es gibt nicht diesen Neid und diese Enge die ich aus D kenne. Man lebt hier einfach ungezwungener. Auch hier muss man sein Leben meistern und das ist nicht immer einfach, aber trotzdem fühlt es sich leichter und unbeschwerter an. Du hast mir wirklich mit deinen Abschlußkommentaren aus der Seele gesprochen.
    Ich freue mich für dich dass du eine so tolle Zeit in D mit Familie und Freunden verbringen durftest und so viele schöne Plätze besuchen konntest. Und den Vergleich den du jetzt für dich daraus schöpfen und gewinnen durftest kann dir keiner nehmen. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und Liebe.

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  4. P.S....leider hatte ich noch nicht die Zeit gefunden die anderen deiner D Berichte zu lesen, da ich hier mit dem Aufbau meines neuen Lebens noch gut beschäftigt bin, werde dieses aber Schritt für Schritt mit Freude und Neugier nachholen.

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    1. Danke, Gabriele. Dir wünsche ich auch nur das Beste zum Neustart in NC. Es gibt halt Dinge, die wir hier besser finden und es gibt Dinge, die wir in D finden. Kein Land ist perfekt. Man fügt sich dann dem jeweiligen Land, wo man dann leben möchte ;-).

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  5. Hedda im Glück! Schön, dass Du uns mitgenommen hast!!!

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    1. Danke, Andrea. Ich fühlte mich wirklich wie "Hedda im Glück", haha. Einfach mal Urlaub so alleine machen, mich verwöhnen lassen (besonders von meinen Eltern) und alles um mich herum geniessen. Habe einfach das Beste aus den 3 Wochen gemacht ;-).

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  6. lol - vieles von dem, was Du in Deinem Fazit schreibst, kann ich unterschreiben. Besonders die "Privatsphaere" wird in Deutschland an oeffentlichen Orten kaum respektiert.
    Toll, das Du so eine schoene Zeit hattest!!!

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    1. Danke, Tanja. Ja, das mit der "Privatsphäre" fällt den Leuten in D gar nicht auf. Wenn ich in solchen Momenten bei meiner Schwester oder anderen Menschen betonte, dass ich das teilweise unangenehm fand, war denen das überhaupt nicht aufgefallen, da es für sie einfach normal ist ;-).

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