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Samstag, 3. November 2012

Schule

Schon öfters habe ich erzählt, daß unsere Kinder ihre amerikanischen Schulen lieben. Sie gehen hier sehr gerne zur Schule und meckern überhaupt nicht. Sie kommen sehr gut klar und haben gute Noten.

Als wir im Februar 2011 nach North Carolina kamen, war Ben gerade mitten im 2. Schuljahr und Tamara im 7. Schuljahr Gymnasium. Ben liebte es vom ersten Tag an, hier in die Schule zu gehen, obwohl er kein Wort Englisch sprach (und dort auch keiner Deutsch sprach). Tamara, die etwas zurückhaltender ist, war am Anfang schon etwas nervös, aber das legte sich sehr schnell, da die Lehrer alle 'so nett' waren und sie schnell Anschluß fand.

Ich denke nicht, daß sich unsere Kinder so sehr verändert haben, sondern daß hier auf andere Dinge wert gelegt wird. Den Unterschied erlebe ich immer, wenn ich zum Elternsprechtag gehe. In D hörte ich bei dem einen Kind (=Ben) immer, daß er im Unterricht zu viel quatscht und stört, aber trotzdem ein guter Schüler sei und wir 'besprachen', wie man sein Quatschen unterbinden könnte. Bei dem anderen Kind (=Tamara) hörte ich in D immer, daß sie zu still sei und wir überlegten, wie wir das ändern konnten, denn besonders am Gymnasium machte die mündliche Mitarbeit einen großen Teil der Note aus. Hier spreche ich mit den Lehrern und da kommen keine 'Vorwürfe', sondern sie sind nur voll des Lobes über meine Kinder.

Beim Ben kommt es besonders gut an, wie sie in der Schule immer wieder gelobt und belohnt werden. Zum Beispiel hatte er ein sehr gutes Zeugnis bekommen und danach gab es eine Veranstaltung für alle Schüler in der Turnhalle, wobei die Kinder mit guten Ergebnissen nach vorne gerufen wurden und eine Urkunde von der Schuldirektorin überreicht bekamen (siehe http://unserlebenindenusa.blogspot.com/2012/10/a-honor-roll.html). Dieses 'Extra-Hervorheben' macht die Kinder natürlich sehr stolz.

Ben kam wieder stolz aus der Schule, weil er alle 'Multiplication facts' geschafft hatte. Sie haben das 1 x 1 zwar schon letztes Jahr gelernt und in diesem Schuljahr wiederholten sie das nebenbei immer wieder in kleinen Tests und jetzt ging es noch weiter bis zur 12er Reihe. Wenn man dann alle Tests bestanden hat, dann bekommt man eine Urkunde überreicht und darf sich zwei Kleinigkeiten als Belohnung aussuchen:

Das 'Auge' ist eine Wasserspritze und der kleine 'Laptop' ist ein Radierer
Dann kam Ben schon zum zweiten Mal in diesem Schuljahr nach Hause und sagte, sie wären 'Bus of the Month' gewählt geworden. Während der Fahrt mit dem Schulbus gelten ein paar strenge Regeln, wie z.B. daß man nicht aufstehen darf, daß man nicht sehr laut sprechen darf usw. Sie haben aber auch eine super coole Busfahrerin. Es gab dann ein Geschenk aber nur für die Kinder des Busses, die nie 'In Trouble' geraten sind. Ben suchte sich dieses Puzzle aus:


Und hier ist ein Foto von einem Projekt, das Ben vor ein paar Wochen zu einem gelesenen Buch gemacht hat (natürlich mit unserer Hilfe):


9 Kommentare:

  1. Hi hedda,

    da waren wir zu selben zeit wach, als du diesen post geschrieben hast. du noch und ich schon....

    ich finde es auch schön, wenn die kids gelobt werden. hier passiert das auch, zumindest auf unserem gymnasium. das bestärkt die kids ungemein...
    loben ist doch besser als "motzen".

    schönes projekt, dass ben gebastelt hat. mir gefällt es besonders gut, dass ihr die hunde angeleint habt. die leinen scheinen förmlich zu "schweben". toller 3-d-effekt!

    ich wünsche euch ein tolles WE !!!!!!!!!!!!!!

    lg

    ruth

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    1. Danke. Ruth, ihr scheint echt ein gutes Gymnasium zu haben. Das habe ich schon öfters gedacht, wenn du von euren Regeln usw. erzählt hast.

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  2. Awwww, the Gingerbread Man.♥ DAS Puzzle hätte ich mir auch ausgesucht! ;-)

    Ihr habt halt tolle Kinder! :-)


    Es heißt ja immer, dass die Amerikaner mit Kritik eher zurückhaltend sind und wenn sie ein Problem ansprechen immer erst mal etwas Nettes sagen. Weißt du, wie das ist, wenn ein Kind wirklich 'schlimm' ist? Wird das den Eltern ganz offen gesagt oder irgendwie nett verpackt?

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    1. Danke, Anja! Ich habe mit 'wirklich schlimmen Kindern' zum Glück keine Erfahrung, aber ich denke das wird schon gerade raus gesagt. Die Strafen sind sehr drastisch. Bei Tamara in der High School war vor kurzem ein Mädchen für eine Woche von der Schule suspendiert, da sie eine handgreiflichen Streit angefangen hatte. Letztes Jahr hatten Tamara mal eine Bombendrohung auf der Toilette und die Täterin (Schreiberin des besagten Zettels) wurde gefunden und wurde sofort von der Schule geschmissen. Im Schulbus gibt es z.B. 3 x eine schriftliche Verwarnung, wenn man gegen Regeln verstößt und dann bekommt man Schulbusverbot.

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  3. so macht schule doch bestimmt auch richtig spaß!!!!
    ich kann mich immer nur an mecker und vorallem cholerisches rumschreien und mit dem Klassenbuch auch die Tische schlagen erinnern und mein Abschluss liegt erst 7 Jahre zurück ....da macht schule nun wirklich keinen Spaß!!!!
    Aber ich freue mich sehr für euch und vorallem Ben und Tamara das sie so schnell und tollen Anschluss gefunden haben.
    Alleine wie viel die Schule bei euch an Aktivitäten bietet ist doch der Hammer;=)

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    1. Das ist wahr. So macht Schule wirklich Spaß. Tamara hatten am Gymnasium in D einen alten, cholerischen Lehrer, der sogar mal einen Stuhl gegen die Wand geschmissen hat. Der war ein besonders schwerer Fall. Dagegen verhalten sich die Lehrer hier alle so wie Freunde, die einem ernsthaft etwas beibringen möchte.

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    2. das finde ich total toll denn ich glaube echt das es nichts schlimmeres gibt als mit bauchschmerzen zur schule oder zur arbeit zu müssen!!! viel Spaß mit eurem Besuch aus D!!!!

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  4. Ich habe Dominic von Deinen Postings über die Schule und den Schulbus erzählt. Er plant nun schon unseren Umzug ;)

    In der Schule hatten wir bis letztes Jahr auch ständig Gespräche, dass Dominic zu viel quatschen und stören würde. Nach einigen (auch unschönen) Vorfällen haben wir dieses Jahr die Schule gewechselt und an der neuen Schule ist das nun bislang besser, was mir zeigt, dass das in der Tat sehr am Empfinden der Lehrer liegt.

    Und bei Dominics Schulbus ist morgens so eine große Drängelei (jeder will einen Sitzplatz bekommen), dass er schon mehrfach Angst hatte, unter den Bus geschubst zu werden und jetzt freiwillig am Schluss einsteigt und dann die 20-minütige Fahrt lieber steht.

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    1. Deswegen liebe ich die Schulbusse hier so sehr. Keiner muss drängeln, denn es gibt für jedes Kind einen Sitzplatz, keiner darf stehen während der Fahrt!

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