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Mittwoch, 19. März 2014

Redneck-Weekend

Die Menschen hier im Süden werden gerne verspottender Weise "Rednecks" genannt, was so was ähnliches wie Hinterwäldler bedeutet. Was aber viele Menschen aus dem Norden nicht wissen, ist, daß diese Menschen stolz darauf sind, ein Redneck zu sein ;-). Für viele Menschen hier im Süden gehören ihre Waffen, das Jagen, ihr Pick-up Truck und ihre Camo Clothing (Tarnkleidung) zu den Freiheiten und Rechten, die ihnen sehr wichtig sind und das sehen sie als "Redneck". Darauf sind sie stolz.

Ein echter Redneck wohnt aber nicht in einer Neighborhood, denn Neighborhoods haben zu viele Regeln, an die man sich halten muß und die einem also viele Freiheiten nehmen. In Neighborhoods darf man nicht auf seinem Grundstück mit seiner Waffe schießen (Schießübungen machen), man darf nicht Tiere halten wie z.B. ein Pferd oder Hühner, das Grundstück muß immer gepflegt aussehen (Rasen mähen, kein Müll oder alte Schrottautos abgestellt) usw. Diese Menschen leben lieber auf dem Land, wo man immer ganz weit weg vom nächsten Nachbarn wohnt und sehr große Grundstücke hat.

In Tamara's Schule habe ich bereits mehrere Mädchen kennengelernt, die stolz darauf sind, ein "Country-Girl" zu sein, oder einfach stolz zugeben, daß ihre Familie eine echte "Redneck-Family" ist. Eine davon ist ihre Freundin Sam und Tamara verbrachte vor kurzem ein Wochenende bei ihr:

Tamara und Sam kennen sich seit wir in den USA leben. Sie gingen bereits in die gleiche Middle School und hatten schon damals viele Klassen zusammen. Jetzt in der High School sind sie zusammen in Color Guard.

Tamara freute sich sehr auf das Wochenende bei Sam, denn sie hatte etwas ganz besonders vor: Sam's Dad sollte ihr zeigen, wie man eine Waffe benutzt. Das ist schon lange ein großer Wunsch von Tamara. Wir haben Sam's Eltern auch kennengelernt und waren in deren Haus, so daß wir das Gefühl hatten, daß dies 'ordentliche' Menschen sind (LOL) und wir haben dem Vater das Okay gegeben, daß er Tamara das Schießen beibringen darf.

Für das Schießen sind sie zum Haus von Sam's Oma gefahren, die etwas weiter außerhalb eine Farm mit vielen Tieren hat. Hier durfte Tamara dann auf einem Pferd reiten und danach war dann das Schießen dran.

Tamara erzählte uns später, daß Sam's Dad ihr erst eine ausführliche Sicherheitsschulung gegeben hat mit Dingen, wie man z.B. so eine (geladene) Waffe halten muß, was schief gehen kann usw. Sie hat dann erst eine BB-Gun (Luftwaffe) zum Ausprobieren bekommen und danach dann eine 'richtige' Gun. Ihr gefiel der kleinere Revolver besser, als die schwerere Waffe (die einen heftigen Rückschlag hatte).

Tamara hat dieses Wochenende bei Sam besonders viel Spaß gemacht:


Vielleicht liest sich das oben etwas ungewöhnlich? Wenn man hier lang genug lebt, dann empfindet man viele Dinge als normal, was man sich früher in D überhaupt nicht vorstellen konnte. Das Leben hier ist ganz anders und es färbt scheinbar immer mehr auch auf uns ab. Das war Tamara's Wunsch und wir sind happy, daß er erfüllt werden konnte.

Tamara's Alltag ist sonst 'ganz normal', lach! Sie geht gerne in die High School, hat dort viele Freunde gefunden und fühlt sich pudelwohl zwischen ihnen. Ich habe mal ein Foto zusammengestellt mit vielen Fotos aus ihrem Alltag in der Schule, im Schulbus, in Color Guard / Winter Guard, beim Shoppen usw. Natürlich findet man überwiegend "Selfies" dabei ;-):


Eine besonders enge Bindung hat sie zu zwei Mädchen in Color Guard gefunden, die beide ein Jahr älter als sie sind und ich fand so süß, als letzten eines der Mädchen diese Collage zusammengestellt hatte:


Und so sieht ihr Mathe in der 10. Klasse aus ... sie benutzen in den USA komischerweise kein kariertes Papier - auch nicht bei Ben in der Grundschule (damit habe ich den Bogen doch gut hinbekommen von ungewöhnlichen Dingen wie "Schießen" zu normalen Dingen wie "Hausaufgaben", lach):

3 Kommentare:

  1. Dominic ist fasziniert von Waffen. Er hat - wie Ben - eine ganze Nerf Sammlung und bei Volksfesten, Kerwe usw. möchte er immer am Schießstand schießen und macht das auch sehr erfolgreich. Er hat auch Pfeil und Bogen sowie eine Soft-Air-Gun, und schießt damit auf eine Styropor-Zielscheibe.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass er - wenn sich die Gelegenheit wie bei Tamara bieten würde - auch super gerne das Schießen mit einem echten Revolver/Gewehr lernen wollen würde.

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    1. So ist es bei Ben auch. Sie sind halt typische Jungs, die von solchen Dingen fasziniert sind ;-).

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    2. Genau. Meine Generation hat damals gerne Cowboy und Indianer gespielt. Nerf, Soft-Air-Gun usw. gab es halt damals noch nicht.

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