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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Polizeieinsatz an Tamara's Schule

Heute Vormittag war ich mit einer Freundin für ein paar Stunden unterwegs. Wir waren spazieren (sie hat ein kleines Baby) und haben dann ein paar Stunden (lach) draußen bei Atlanta Bread gesessen.

Als ich wieder zu Hause war, mache ich facebook an und lese dann, wie eine andere Mutter geschrieben hat:
"God please be with our children at JFMS! keep them safe!"
JFMS ist Tamara's Jacobs Fork Middle School. Da fiel mir mein Herz erstmal in die Hose und ich versuchte herauszufinden, was an der Schule passiert war. Ich fand soviel heraus, daß irgendwas mit Polizei vorgefallen sein muß, doch inzwischen war schon wieder Entwarnung! Ich habe Tamara eine SMS geschickt, doch natürlich kam keine Antwort.

Als sie eeeeendlich zu Hause war, war ich echt happy, sie gesund vor mir zu sehen...Folgendes war passiert: In der Schule war ein Drohbrief aufgetaucht, daß um 2.15 ein shoot-out (=Schießerei) sein würde. Das war morgens um ca. 10.00 Uhr. In solchen Fällen herrscht dann die Regel "Lookdown situation" für alle. D.h. alle Klassenräume wurden sofort abgeschlossen und jeder wurde da , wo er war, eingeschlossen.

Tamara hatte zu der Zeit Englisch-Second-Language und da sind sie nur 3 Schülerinnen. Sie waren dann in diesem Klassenraum bis 1 Uhr eingeschlossen. Der Raum hatte keine Fenster und nur an der Tür war ein kleines Fenster und da hatte die Lehrerin eine Pappe draufgeklebt, damit keiner reinsehen konnte. Die Lehrer und die Kinder durften nicht mehr ins Internet (man könnte ja mit Komplizen kommunizieren). Tamara hat ja ihren Laptop täglich in der Schule mit, doch leider durfte sie mir keine Nachricht schicken...

Sie hatten ihr Essen natürlich nicht in der Klasse und waren hungrig, doch zum Glück hatte die Lehrerin ein paar Snacks dabei :-). Dann mußte die Lehrerin an eine andere Schule fahren und dadurch durften die Kinder aus diesem Raum raus und woanders hin.

Tamara wurde von einem Polizisten zu ihrem Locker begleitet, wo der Polizist erst ihre Lunchbox untersuchte, dann wurde sie weiter in die Cafeteria "eskortiert". Von da ging sie dann mit einer anderen Lehrerin und Schülerin in eine andere Klasse, wo sie wieder eingeschlossen wurden.

In der Zwischenzeit haben Polizeieinheiten die Schule nach Waffen durchsucht. Tamara sah, daß ein Polizist einen Klarsichtbeutel mit zwei kleinen Taschenmessern hatte. Die Situation hat sich dann soweit geklärt, daß alles nach einem dummen Scherz aussah...

Tamara brachte einen Brief aus der Schule mit als Erklärung für das heute Vorgefallene. Es hieß darin einfach nur, daß Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden, um die Sicherheit der Kinder zu erhalten und daß mein Kind nie in Gefahr gewesen wäre usw...

NACHTRAG:

Da war ein Bericht in den regionalen News über diesen Vorfall (hab den Bericht bei facebook auf meiner Seite verlinkt). Es war komisch, Tamara's Schule aus der Hubschrauber-Perspektive zu sehen. Es waren wohl viele Polizisten vor Ort und Bomben-Schnüffelhunde!

Es wurde ein Zettel auf der Mädchentoilette gefunden, daß eine Waffe in der Schule sei. Die Polizisten haben mit Metalldetektoren alle Locker durchsucht. Sie haben die verschiedenen Kameras, die in der Schule sind, analysiert. Sie wußten dann genau, wer in den ersten zwei Stunden auf der Toilette war und haben die Mädchen der Reihe nach befragt, bis sie dieses eine Mädchen aus dem 7. Schuljahr ertappt haben. Sie fand das wohl lustig, bis sie in Handschellen abgeführt wurde. Es hat die Polizei auf jeden Fall 4 Stunden gekostet, bis sie alles soweit durchsucht hatten und erkannt haben, daß es nur ein schlechter Scherz war...

7 Kommentare:

  1. Wow.....das muss ein erschreckendes Erlebins fuer dich und Tamara gewesen sein!
    Gut, dass alles glimpflich abgelaufen ist!
    Erleichterte Gruesse aus LA
    Heike

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  2. Ohhhh mein Gott!! Was muss euch da wohl alles durch den Kopf gegangen sein! Hoffentlich hat Tamara in Zukunft keine Angst, da kann ja auch was hängen bleiben. Du hast zu Hause bestimmt auch einiges an Gedanken durchgemacht!! Bin so froh das alles gut ausgegangen isz. Das sind halt die Situationen, mit denen man in der USA doch etwas mehr als hier rechnen muss!!
    Doch die Polizei war wohl sehr gut darauf vorbereitet, wohl besser als hier an manchen Schulen!!
    Ich wünsche euch, dass ihr es gut verarbeitet, und trotzdem weiter viel Freude in der USA habt.

    Ganz liebe Grüße an euch alle :-))
    Claudia

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  3. Hi hedda,

    das war wohl wirklich ein ganz übeler scherz. ich weiss genau, wie man sich in solchen situationen fühlt, wenn man nicht weiss, wie es seinem kind geht. ich hatte mal eine ähnliche situation, da war lukas noch in der grundschule und ich habe ihn mittags abholen wollen. als ich zur schule kam stand der schulhof voller fahrzeuge: polizei, notarzt, krankenwagen und feuerwehr(ein kind hatte sich verletzt), aber was einem als mutter in dem moment durch den kopf geht kann man nicht in worte fassen. zum glück ist alles gut ausgegangen. ich denke aber auch, dass die kids schnell darüber hinwegkommen. es bleibt natürlich die hoffnung, dass die kids auch lernen, dass so etwas kein spass ist.

    lg

    ruth

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  4. @ Alle: Ich hab mich sehr erschreckt, man lebt schließlich in einem Land mit einer gewissen Waffenkultur. Die Polizei und die Schule war da sehr organisiert. Tamara hatte keine Angst, sie fand das sogar teilweise lustig. Sie waren ja in dem Klassenraum so abgeschottet, daß sie gar nichts von dem drumherum mitbekamen...

    In D am Gymnasium hatte Tamara 2 (!!) Mal eine ähnliche Situation. Einmal hatte jemand in ein Klassenbuch eine Drohung geschrieben. Da gab es aber scheinbar noch nicht so eine richtige Richtlinie, wie man sich verhalten muß und die Kinder merkten, wie ratlos die Lehrer waren. Das zweite Mal hatte jemand aus Versehen das "Amoklauf-Signal" ausgelöst und wieder war endlose Verwirrung am Werk, lach.

    In D haben wir Eltern nie einen Brief als Erklärung mit nach Hause bekommen. Da wurde das nicht als nötig gesehen.

    Tamara hatte das also schon 3 x in ihrem Leben. Das sollte jetzt erstmal reichen...

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  5. Ich finde es sehr gut wie professional alle gehandelt haben. Man muss solche Drohungen immer ernst nehmen. Gut das es am Ende "nur" ein schlechter Scherz war und es Tamara gut geht.

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  6. Liebe Hedda und Familie,

    schön, daß es so glimpflich ausgegangen ist.

    LG

    Sandra

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  7. Danke euch allen für euer Mitgefühl! Es ist uns jetzt schon 3 x passiert und jedes Mal war es nichts Ernstes!

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