Vieles ist hier anders ...

Ich sehe eigentlich fast jeden Tag irgendwelche Dinge, die hier so ganz anders sind, als wir das in D kannten und wollte dazu immer schon mal etwas hier schreiben.

Als Erstes finde ich natürlich das Wetter hier auf JEDEN Fall viel besser als wir es im Oberbergischen (Nähe Köln) hatten. Die Menschen sind (vor allem hier im Süden) ganz anders als die Deutschen. Seeehr viel freundlicher anderen gegenüber und lächeln sehr gerne. Man erlebt immer wieder, daß z.B die Kassiererin einen Sweetie, Darling oder Ähnliches nennt, lach! Hier passiert es einem sehr oft, daß man auf der Straße oder an der Kasse angesprochen wird und gesagt bekommt "I like your shirt!". Ich bin da immer noch perplex, wenn das passiert und sage dann höflich "Thank you", denn das macht man so ;-))). In D bekam man so etwas nie von Fremden zu hören, auch nicht sehr oft vom engsten Umfeld.

Andere einfache Dinge im Alltag, die anders sind:

Foto oben links: Joghurtbecher sind hier (teilweise) anders als in D, denn sie sind oben schmal und unten breiter ;-)).

Foto oben rechts: Das Wasser aus dem Wasserhahn riecht und schmeckt mehr nach Chlor als in D und deswegen kauft man ein Filter und befestigt es am Wasserhahn. Jetzt schmeckt das Wasser gut, wenn es gekühlt ist. So kamen wir vom "teuren" Mineralwasser weg. Die erste Zeit hatten Ben und ich Probleme, daß uns nur Mineralwasser schmeckte und nicht das normale stille Wasser, das man hier überall trinkt. Doch seit wir das gefilterte Wasser in einem großen Behälter mit Zapfhahn im Kühlschrank haben, sind wir alle glücklich damit.

Besonders in der ersten Zeit hier bemerkten wir den Chlorgeruch des Wassers sehr, inzwischen scheint man sich daran gewöhnt zu haben. Wenn man z.B. ein Vollbad vorbereitet hatte, roch es im Badezimmer wie im Schwimmbad in D ;-))).

Foto oben links: Hier gibt es alles in Großpackungen zu kaufen. Die Milch z.B. gibt es als Gallone zu kaufen (=3,78 l). Der O-Saft ist 1,75 l (gibt es natürlich auch in größer) und die Pepsi 2 l. Eier gibt es im Dutzend (oder mehr) zu kaufen. Die Kühlschränke MÜSSEN einfach größer sein als in D, sonst würden die ganzen Großpackungen nicht hineinpassen, lach.

Foto oben rechts: Da sieht man ein paar tolle Leckereien, die Kinder gerne in die Schule als lunch eingepackt bekommen. Ben liebt diese lunchables, doch gibt es die nicht so oft, ich schmiere sonst "ganz deutsch" normale Butterbrote, haha. Und einmal die Woche ißt er in der Cafeteria. Das andere auf dem Foto ist Joghurt, den man einfach aus dem Päckchen lutschen kann, man braucht keinen Löffel dazu :-D. Ganz praktisch für die Schule.

Die Essensgewohnheiten sind hier auch anders. Amerikanische Kinder kommen aus der Schule nach Hause und essen dann (vielleicht) einen Snack und abends gibt es dann für alle gemeinsam ein warmes Dinner. Unsere Kinder möchten immer noch so essen wie in D. D.h. wenn sie aus der Schule kommen, haben sie Hunger und wollen etwas Warmes essen. Zum Abendessen gibt es dann normalerweise nur kalte belegte Brote, wie das in D auch üblich war.

Im Verhalten der Menschen gibt es auch sehr viele Unterschiede. Z.B. beim Essen: Wir Deutsche benutzen zwei Hände und essen schön jeden Happen mit Messer und Gabel. Die Amerikaner schneiden sich erst alles klein auf dem Teller, dann legen sie die eine Hand unter den Tisch auf den Oberschenkel ab und essen nur mit der Gabel!

Viele Verhaltensregeln im Umgang miteinander sind sehr unterschiedlich, da müssen wir noch viel lernen. Ben hat z.B. einen Freund hier in der Anlage, mit dem er gerne spielt und ich habe seiner Mom gesagt, er kann jederzeit zu uns kommen, wir freuen uns über ihn. Doch irgendwie geschah nichts. Ich habe dann gemerkt, daß sie das nicht ernst nimmt, solange wir keinen festen Termin ausmachen. Bei den Amerikanern ist das so, wenn sie sagen "Besuch uns mal, wenn du in der Nähe bist", dann ist das noch keine Einladung. Zur Einladung wird es erst, wenn sie sagen "Besuch uns am ... um ...Uhr"! Ich habe ihr dann nochmals erklärt, wie wir das meinen und dann hat es doch noch geklappt, lach.

Dann eine Eigenart der Teenies mit ihren Handys: In D tragen sie alle ihr Handy in der Vordertasche der Jeans und hier tragen sie es alle in der Potasche, wobei es meistens ein Stück raussteht und ich Angst habe, daß sie es verlieren ;-))). Ich wundere mich schon sehr, wer hat einer ganzen Nation gesagt, wie das Handy getragen werden muß, lach!

Die Unterschiede im Straßenverkehr sind auch groß. Insgesamt ist der Verkehr hier sehr viel ruhiger und entspannter. Man hört super selten eine Autohupe. Die Ampeln hängen auf der andere Seite der Kreuzung. Man darf bei einer roten Ampel nach rechts abbiegen, es sei denn ein Schild verbietet das. Auf dem Highway wird links und rechts überholt.

Es gibt noch sehr viele andere Sachen, die man hier aufzählen könnte und auch nach über 8 Monaten in den USA entdecken wir immer wieder Neues ;-). Und das wird auch ganz sicher noch lange anhalten...